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[ox] noch eine Anmerkung zur Entscheidungsfindung



noch was. Es gibt vielleicht ein mißverständnis.

Was mich anbelangt, mir geht es nicht um "Umsiedlung ganzer
Bevölkerungsteile in die sinnvolle  Umgebung", noch dazu wo sich auch die
Experten streiten was sinnvoll ist. Die Position, die ich vertrete
befindet sich in einer hoffnungslosen Minderheit. Die Mainstream Position
diskutiert ernsthaft die Entvölkerung ganzer Landstriche in der BRD aus
Gründen "infrastruktureller Sparsamkeit". 

Also abgesehen davon daß hier ein Systemzwang am Arbeiten ist, den wir
tagtäglich spüren, der nichts mit allgemeiner Sinnhaftigkeit zu tun hat
(es ist tatsächlich nach Wertkriterien "wirtschaftlicher" und billiger,
würdest Du die Bevölkerung von Deutschland in die Rheinlandbanane
stecken!!!!!!), abgesehen davon geht es mir nicht darum, die Menschen mit
Dorf-Ideen zwangszubeglücken. 

Für alternative Lösungen kann, soll und muß man Propaganda machen, denn
Ideen wirken dann wenn sie öffentlich artikuliert sind und Interesse
wecken. Dann können auch die Menschen für sich entscheiden wie sie leben
wollen. 

Es geht grundsätzlich meines Erachtens darum, die Lösung zu finden, in der
die größtmöglichen Entscheidungsmöglichkeiten für die größtmögliche Zahl
gegeben sind. Benni würde es eine Gesellschaft der Freien Kooperation
nennen.

Dieser Zustand ist m.E. objektivierbar. Es ist das, was man emphatisch
eine Verfassung nennen könnte. Aber das spar ich mir jetzt auszuführen.

im übrigen werde ich meine Postings auf oekonux eine Zeitlang radikal
einschränken. Wir produzieren einen unglaublichen Lesezwang für die Leute,
die der Liste halbwegs folgen wollen. Und ich schaffe es auch nicht mehr.
Wiki please!!

Franz

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kai schreibt:
mich als jurastudent
würde durchaus interessieren, wie man sich das eigentlich mit der 
entscheidungsebene (hierarchie?)
vorstellt. ich hab in meinen eigenen diskussionen (verfolge diese liste 
noch nicht so lange) immer wieder
festgestellt, dass es in so manchen (linken) gesellschaftsentwürfen an 
einer klaren und gerechten vorstellung
davon hapert, wie in einem solchen system eigentlich eine 
entscheidungsfindung ablaufen soll.

Gerade in einem so heterogenen meinungsumfeld, dass in dem thread "..auf 
den punkt" überspitzt gesagt bis zur
umsiedlung ganzer bevölkerungsteile in die "sinnvolle" umgebung oder 
entscheidung in welche forschungsrichtung man seine produktivkraft (? 
oder aufwand oder wie auch immer) reinsteckt, ist es eine riesenfrage 
wer das wie entscheiden soll. gerade ein projekt wie garzweiler zeigt, 
dass gerade eine umsiedlung ganzer dörfer (über die frage, ob das ganze 
energiepolitisch sinnvoll ist, braucht man sich wohl nicht zu streiten) 
auf heftigen widerstand trifft. in diesem falle durchaus berechtigt 
würde aber die betroffene bevölkerung (und deren interessensvertreter;)) 
wohl immer auf die unnötigkeit einer solchen maßnahme pochen. dann ist 
wie auch heute eine instanz vonnöten, die das entscheidet.

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Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: projekt oekonux.de



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