Re: [ox] Copyleft in der Praxis
- From: Hans-Gert Gräbe <graebe informatik.uni-leipzig.de>
- Date: Wed, 04 May 2005 18:23:57 +0200
Franz Nahrada wrote:
Das Recht ist gerade kein Regelsystem, sondern ein Sanktionensystem, in
dem ganz stur und brutal durch eine gewaltmonopolistische Instanz
Regelabweichungen definiert und sanktioniert werden.
Das gilt vielleicht für Ordnungsrecht und so was, aber z.B. nicht für
Zivilrecht. Wenn du z.B. ein Haus kaufen willst, dann gibt es
wohldefinierte Regeln (z.B. Notarzwang etc), welche du mit deinen
lokalen Parametern fütterst (welches Haus, welche Partner, welche
fiannziellenVorstellungen etc) und raus kommt ein notarieller Vertrag,
also (juristischer) Code, nach dem die Transaktion dann "Zug um Zug"
abgewickelt wird. Da ist viel Analogie zu Software.
Das Problem ist
daß es gerade die systemische Trennung zwischen "Handlungslogik der
Einzelnen" und "Handlungslogik vom Standpunkt der Gesellschaft" ein
wirkliches Regelsystem unmöglich macht.
So lange diese einander entgegenstehen wie heute, d'accord. Aber sind
wir da nicht schon wieder bei Adornos Frage "Gibt es ein richtiges Leben
im falschen?"
Soll natürlich nicht heißen, daß "im Kleinen" nicht einiges
funktioniert....
Eben.
es gibt da einen klassischen Text, den es sich an dieser Stelle zu lesen
lohnt: ...
Entkräftet das mein *auch*-Argument?
HGG
--
Prof. Dr. Hans-Gert Graebe, Inst. Informatik, Univ. Leipzig
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