Message 07700 [Homepage] [Navigation]
Thread: oxdeT07679 Message: 16/128 L11 [In index]
[First in Thread] [Last in Thread] [Date Next] [Date Prev]
[Next in Thread] [Prev in Thread] [Next Thread] [Prev Thread]

AW: [ox] Komplexität




-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: oekonux-bounces post.openoffice.de
[oekonux-bounces post.openoffice.de]Im Auftrag von Franz Nahrada
Gesendet: Donnerstag, 01. Jänner 2004 15:04
An: liste oekonux.de
Betreff: [ox] Komplexität

" From bacteria to God, all life follows this
?complexity-miniaturization-duration imperative.? By this Soleri means
that all evolved matter must increase in complexity and become more
compact in order to continue the process of evolution. Termed the ?urban
effect,?it allows an organism (in diesem Fall natürlich die Stadt, FN) to
efficiently use time and space, reducing its ?time-space straight-jacket.?
hier halbwegs gut zum Nachlesen.
http://www.geocities.com/arcology_IT/chapter2.htm

Seit ich begonnen habe anzuzweifeln, dass das Argumentieren + Denken in
Analogien wirklich was bringt, verstärkt sich bei mir der Eindruck,
dass Analogien meist nur vordergründig stimmen.

Daher stelle ich nun ernsthaft in Frage ob eine Stadt mit einem
Körper (= Organismus) verglichen werden kann

Sicher bei einer bestimmten Art der Betrachtung ist eine Stadt eine
Form von Organisation + ein Köper ebenso, nämlich:

Mehr oder weniger gelungenes Zusammenspiel von mehr oder weniger
gelungenen Organen = Organismus, Organisation

oder

Wird ein Körper vom Leben verlassen verfällt sprich verwest er,
wird eine Stadt vom menschl. Leben verlassen verfällt sie auch

Doch in einer Stadt kann ein Gebäude mal die eine + mal eine andere
Funktion bekommen. Siehe Kino wird zu Supermarkt, Supermarkt wird
zur Bankfiliale, ...

In einem Körper ist kaum Vorstellbar, dass das Herz eine zeitlang die
Leberfunktion leistet + dann vielleicht Magen "spielt"

Was meines erachtens bei Analogien leicht übersehen wird ist das Dilemma
der selektiven Wahrnehmung

Beispiel: Von der Bakterie zu Gott

Ich habe mich eine zeitlang mit Religionen beschäftigt + wenn ich mich recht
erinnere, glauben die Hindus, dass ein Mensch vom Stein ausgehend, die
gesamte
Evolutionskette durchlaufen muß (= Komplexitätssteigerung?) um schließlich
als Mensch das Rad der Wiedergeburt zu überwinden + dann ...

Außerdem kennen die Hindus an die 2 mio. Götter

Daher kann es leicht sein, dass für einen gläubigen Hindu der Soleri-Ansatz
sowohl bein Einstieg Bakterie wie auch im Ziel Gott zu kurz greift + von
ihm als Ergebnis einer selektiven Wahrnehmung empfunden wird

Wir schweben immer in der Gefahr etas zu übersehen + somit das Opfer der
eigenen selektiven Wahrnehmung zu werden.

Offenheit + Behutsamkeit sind aber 2 Faktoren mit denen dieser Gefahr
begegnet werden kann

- - - -

Ich denke, wenn Menschen Analogien benützen, das immer ein Umweg ist,
ebenso wie das Zulassen von Komplexität.
Weil sonst sind die Sätze

	Genial ist, was einfach ist
bzw.
	Die Lösung einer Aufgabe ist umso intelligenter,
	je geringer die Gesamterfordernisse sind,
	um das angepeilte Ergebnis zu erreichen

Blödsinn!

Sind die Sätze Blödsinn?
Ich glaube nein! + daher sollten sie Beachtung finden bei allem was
Menschen planen + tun

- - - -

Bei der Beleuchtung ob Komplexität in die Sackgasse führt, könnte es
hilfreich
sein, zumindest kurzfristig, zwischen dem zu trennen was von Menschen direkt
(wird künstlich genannt) gemacht wird, auch wenn es gruppendynamischen oder
psychologischen, d.h. meist unbewussten Prozessen unterworfen ist, + dem was
in der Regel als natürlich gewachsen/entstanden bezeichnet wird

Weil die 1. Komplexität ist von Menschen verursacht + ist daher bei gutem
Willen
auch von Menschen in hohem Grade kontrollierbar

Bei der 2. Art von Komplexität sieht es (je nach Weltbild) doch ein wenig
anders aus

- - - -

Im Duden steht unter

komplex - reichhaltig, vielfältig

kompliziert - undurchsichtig, verworren


Da Übergänge oft fließend sind, kann etwas für den Einen vielfältig sein,
was für Andere bereits verwirrend ist

Zeigt sich gut bei Expertenstreits, wo ich mich oft frage, kennen die sich
eigentlich bei dem aus, über das sie da streiten?
Oft habe ich nicht den Eindruck, dass sie sich selber auskennen
Aber sich nicht auskennen verhindert meist nicht, dass darüber gestritten
wird

- - - -

+ bei einem Modell das für alle Menschen tauglich = verstehbar sein soll,
ist die Einfachheit möglicherweise die höchste Zier
Ich denke, da sind wir uns einig oder?

- - - -

Noch ein url der pointiert beschreibt worans fehlt + auch in die Richtung
weist, die ich mir vorstelle

http://www.servus.at/VERSORGER/60/jnsf.html


alsdann, bis zum nextenmal            viel + leicht ......... möglicherweise
!?!

a.mor

________________________________
Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: projekt oekonux.de



[English translation]
Thread: oxdeT07679 Message: 16/128 L11 [In index]
Message 07700 [Homepage] [Navigation]