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Re: [ox] Fragen der Frankfurter Rundschau an Oekonux



Hi Tobias,

   * Sparen die auf Gewinne zielenden Firmen wie IBM oder Sun
     Entwicklungskosten, indem sie die Leistungen von
     Freie-Software-Entwicklern verwenden?

Ja, sonst w"urden sie FS nicht unterst"utzen.

Dafür gibt es andere Gründe: Microsoft ist anders nicht beizukommen.

Jein. Grund ist vielmehr, dass oben genannte Firmen sich mehr auf
Hardware, "Komplettlösungen" und Service konzentrieren wollen, weil sie
dort eine größere Aussicht auf Geld haben.

Ich hab' mal einen interessanten Artikel gelesen (ich glaub' ich bin
über diese Mailingliste auf ihn gestoßen; werd' später mal schauen, ob
ich ihn wiederfinden kann), der sagt, dass z.B. IBM will, dass Software
möglichst billig ist, so dass sie ihre Hardware für mehr Geld verkaufen
können. Im Gegensatz dazu beispielsweise Microsoft, die ja ihr Geld
eigentlich durch Software verdienen, will, dass ihre Software-Konsumer
billig an Hardware kommen (deswegen ist Microsoft auch teilweise im
Hardware Geschäft).

du missachtest dabei aber einige wichtige Fakten:

- Sowohl Sun als auch IBM investieren ganz heftig in die Entwicklung
freier Software.

- IBM setzt seinen Business Focus nicht auf Hardware, sondern auf
Services (klar, dass ihnen dabei auch FLOSS nützt).

- Sun stärkt gerade seine Software-Sparte und baut bei Hardware ab.

Der Artikel, den du meinst, wurde hier letztens auf der Liste genannt,
mit Link meine ich. Da ging es aber um den Grund, warum es z.B. für IBM
nicht gut ist, wenn Software unter einem Monopol steht - außer es wäre
ihr eigenes ;-)

Die Interpretation der Aussage dreht sich dabei also mindestens um 90
Grad.

Entwicklungskosten werden da nicht gespart. Es geht den Anwendern von
FLOSS nicht um Geld (ok, einigen schon), sondern um Freiheit. Mit keinem
Geld der welt könnte ein Gegengewicht zu MS-Windows und MS-Office
programmiert werden - wenn es nicht frei ist, hat es keine Chance, weil
die Anwender wissen, wie gefangen sie in der MS-Welt sind, und was nützt
es langfristig, das Gefängnis zu wechseln?

Du glaubst, dass Anwender sich darüber im Klaren sind, dass sie in einem
Gefängis sitzen?

Hä? ch redete von den Anwendern von FLOSS, nicht von den Anwendern von
Microsoft-Software. Und selbst bei bei vielen Unternehmen, die MS
Software einsetzen, ist mittlerweile sonnenklar, dass sie in einem
Gefängnis sitzen, aber so einfach kommen sie da nicht raus.

Z.B. sind etliche Städte und Gemeinden per langjähriger Verträge an MS
gebunden.

Z.B. sind über die Jahre Anwendungen basierend auf VBA mit MS-Office
gebaut worden, die auf OpenOffice.org zu portieren Millionen
verschlingen würde.

Z.B. sind teilweise wichtige Spezialapplikationen eben nur auf Windows
zugeschnitten.

Das heisst natürlich nicht, dass jedem MS-Anwender klar ist, dass er in
einem Gefägnis sitzt, aber von denen sprach ich doch gar nicht. Sondern
es ging um die Entsccheidungsgründe für FLOSS. Und die sind zumindest
bei Unternehmen nicht rein monetärer Art.

Alles Gute wünscht
       Michael

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