Re: [ox] Fragen der Frankfurter Rundschau an Oekonux
- From: franz schaefer <schaefer mond.at>
- Date: Wed, 19 Nov 2003 11:43:27 +0100
* Oder zumindest dem Teil der IT-Branche und Anwender, der sich vom
Microsoft-Monopol verabschieden möchte?
Wenn ich ihn richtig verstanden habe, deutet er das Engagement von IBM,
Cisco usw. als eine antimonopolistische Strategie der einen Branche (hier
z.B. Hardware) gegen eine andere monopolisierte Branche
(Anwendersoftware). Der Grund ist naemlich der, dass durch das Monopol von
Microsoft, M$ Extragewinne macht, aber der Gesamt-Computer dadurch
verteuert (vielleicht 150EUR) und damit weniger verkauft wird, was
wiederum ausschliesslich zu Lasten der anderen Teilnehmer auf dem
Computermarkt (d.h. IBM) fuehrt.
ja aber das ganze ist noch schaefer: es ist nicht nur dass das ding
vertaeuert wird. es besteht eine voellige abhaengigkeit: wenn IBM einen
neuen rechner rausbringt mit neuer hardware drinnen und M$ beschliesst dass
es nicht notwendig ist diese ausreichend zu unterstuetzen dann kann IBM die
hardware gar nicht mehr verkaufen...(wenn es ein weitegehendes M$ monopol
gibt) es geht also nicht blos um ein paar prozent an profiten es geht um die
voellige abhaengigkeit.. fuer IBM ist das also eine ueberlebensfrage. das
zeigt wie ernst die lage ist: wenn schon megakonzerne wie IBM so sehr angst
haben dass sie auf freie software setzen muessen.....
* Scharf formuliert: Hilft die Freie-Software-Gemeinde dem
Kapitalismus?
ich sehe in dieser fragestellung eine analogie zur "reformismus" vs.
"revolution" debatte: freie software lindert heute konkret die probleme die
durch den kapitalismus entstehen. mit den gelinderten schmerzen sinkt
natuerlich der druck der zur ueberwindung dieses systems aufruft und an den
"raendern" des phaenomens freie software arangiert sich der kapitalismus
damit. aber "freie software" ist nicht blos ein trostpflaster das symptome
lindert denn freie software greift den kapitalismus in seinem kern an: das
privateigentum an den produkionsmitteln wird aufgehoben, und das ganze ohne
"verstaatlichung" sondern mit selbstorganisation freier individuen. das ist
kommunismus wie marx in ertraeumt hatte. "jeder nach seinen faehigkeiten,
jedem nach seinen beduerfnissen"
mit kommunistischen gruessen.
mond.
--
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