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Re: Autarkie und Uebergang (was: Re: [ox] Re: DDR und GPL-Gesellschaft)



Helmut Supik writes:

Die Künstler auf Kuba leben dort besser als in Miami, sie bekommen
einfach ein 
Grundgehalt. Es zieht sie aber doch hinaus, weil sie auf den Austausch
von 
Ideen und Erfahrungen nicht verzichten können. Im Westen angelangt,
merken 
sie sehr schnell (z.B. Gonzalo Rubalcaba), dass die Kultur nur für wenige
da 
ist, auf Kuba war die Kultur für das ganze Volk da. Aber mit der Zeit ist
sie 
museumsreif  geworden (Buena Vista Social Club) , während in New York,
Puerto 
Rico, Venezuela und Panama der Salsa (=Brei) entstanden ist. Es klingt 
paradox, wenn Julio Barretto sagt, dass Salsa dankt Fidel Castro
entstanden 
ist :-)

Und Salsa ist ein Produktionsverhältnis?
Vermutlich genausowenig wie ein phantasiertes US - Weltbefreiungsgesetz
eine Utopie ist und Dubcek ein Antikapitalist war. Sorry, die Links die Du
angabst lassen mich in tiefer Depression zurück.

Immerhin: die Bedingungen zur Entstehung kooperativer globaler Projekte,
meinetwegen mit China und Cuba, sind gegeben.Das Internet transportiert
heute Ideen überallhin und die Zahl der Anschlüsse z.B. in China steigt
dramatisch.

Weil es den Menschen im der DDR und CSSR relativ gut ging, konnten dort
Wurzel 
einer GPL Gesellschaft kaum entstehen. Dafür war vermutlich erst die
Erfahrung mit 
einer globalenAusbeutung wie es exemplarisch WINTEL praktizieren, 
erforderlich.

Das ist ja wohl arger Zynismus. Es muß einem also so richtig schlecht
gehen, um etwas auf die Beine zu stellen?

Sorry: Es brauchte geistige und zeitliche Ressourcen freie Zeit, um die
Tools zu schaffen die heute freie Software zur realistischen Option
machen. Der DotCom Boom hat vielen Leuten diese Zeit gegeben und auch eine
gewisse Befreiung von alltäglichen materiellen Sorgen. Auch wenn ich
meine, daß natürlich von DIESER Bedingung nichts abhängig sein sollte, so
ist doch anzuerkennen daß es eben so war. Und heute gibt es politische
Willensäußerungen aus China und Vietnam, die eigentlich sehr spannend
sind. Doch wer geht darauf ein?? Wäre interessant, die FSF zur OX3
einzuladen und mit ihnen über diese Fragen zu sprechen.

Franz

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