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Re: [ox] einfach oder doppelt frei, was: OSDL wird immer wichtiger



Helmuth Supik <helmuth.s gmx.li> schreibt:
volle Zustimmung! Oekonux ist so gut, dass ich mich frage, ob man nicht  
Multiplikatoren außerhalb des Projektes suchen soll:
geeignete Foren, geeignete Institute, Organisationen. Zu Attac ist eine 
Verknüpfund schon da  (Sommerakademie Münster und Österreich).
Helmuth

das find ich diskutierenswert, aber Du wirfst da die Ebenen durcheinander.

Die Debatte mit stefan Mz ging um den THEORETISCHEN Gegenstand von [ox].
Da haben wir schwer verschiedene Auffassungen.
Während er den Fokus im Prinzip auf selbstorganisierende und
selbstentfaltende Projekte beschränken will, geht es mir um die
strukturelle Wirkung von "Digital Commons". 

das ist eine schwierige Geschichte, weil dieser Aufmerksamkeitskonflikt
unterschwellig schon lange da ist. Ich frag nach den Strukturen, er fragt
nach den Menschen, überspitzt gesagt.

Davon hängt aber letztlich auch ab, wo und wie sich oekonux eventuell in
Kooperationen begibt. Wenn uns die Kooperation mit "entfremdeten"
Institutionen nicht interessiert, weil sie sowieso nix Gescheites zuwege
bringen, so ist das zwar genauso ein Vorurteil wie die gegenteilige
Behauptung; aber sie wird praktische Folgen haben.

Im übrigen bin ich aber für die Verlagerung DIESER (Kooperations-) Debatte
in [pox] - in [ox] gehts wohl  eher um die Frage ob der Begriff der
doppelt freien Software überhaupt Sinn macht.

Das habe ich verneint: In diesem Sinn halte ich es mit marx und der von
der krisis zurückgewiesenen Arbeitsontologie, ja so sitzt es sich zwischen
allen Stühlen.:

"Außer der Anstrengung der Organe, die arbeiten, ist der zweckmäßige
Wille, der sich als Aufmerksamkeit äußert, für die ganze Dauer der Arbeit
erheischt, und um so mehr, je weniger sie durch den eignen Inhalt und die
Art und Weise ihrer Ausführung den Arbeiter mit sich fortreißt, je weniger
er sie daher als Spiel seiner eignen körperlichen und geistigen Kräfte
genießt..... So wenig man dem Weizen anschmeckt, wer ihn gebaut hat, so
wenig sieht man diesem Prozeß an, unter welchen Bedingungen er vorgeht, ob
unter der brutalen Peitsche des Sklavenaufsehers oder unter dem
ängstlichen Auge des Kapitalisten, ob Cincinnatus ihn verrichtet in der
Bestellung seiner paar jugera <Morgen> oder der Wilde, der mit einem Stein
eine Bestie erlegt." (K1-5.Kapitel)

Zunächst gilt das auch für Software.

Daraus sind aber nicht unmittelbare Folgerungen zu ziehen,. Ich würde zum
Beispiel sämtliche Theorien zurückweisen, die sagen, seht her, der
Arbeitsprozeß ist keine Selbstentfaltung. Also nehmen wir für das Setzen
unserer Zeitung auch garantiert nicht die Leute, die Spaß daran haben. Du
wirst lachen, aber das ist mir in einem früheren Leben tatsächlich als
Argument begegnet!!!!!  Das ist genauso verkürzt wie das Prinzip, nur das
was Spaß macht wird getan. Insoferne hat Stefan Mn recht, wenn er
permanent die H-Debatte anzettelt.

Franz

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Organisation: projekt oekonux.de



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