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Aloha Nils,

- Sexistische Arbeits/Herrschaftsaufteilung:
Dafür gibt es mehrere Erklärungsansätze.
Erst mal würde ich sagen, dass es ein Verhältniss (vor allem das
der Herrschaft) ist, was sich im Laufe der Geschichte
verselbstständigt hat. Die ersten Gesellschaften waren sicher
Despotien in denen der/die Stärkste das sagen hatte. Das dies oft
die Männer waren, hängt bestimmt mit ihrem genetischen Defekt zu
tun.

huiuiui, so ein Quatsch. in einigen Jahrzehnten Feminismus ist es
doch gelungen, einigermassen ueberzeugend rueberzubringen, dass auch
Muskelbildung Praegung ist - vom Saeuglingsalter an... Es ist auch in
anderen ethnischen Gemeinschaften udn in der Urzeit des Menschen
nachgewiesen, dass bei gleichberechtigter bzw
gechlechternichtbeachtrender Lebensweise alle Wesen gleich viele oder
wenige Muskeln entwieckeln.
Das macht auch deswegen Sinn, da wir heute Wissen, dass biologisch
(wenn mensch alle Auspraegungen sog Geschlehctsmerkmale wie
Genitalien udn Chromosomen) kombiniert so etwa einige hundert bis
tausend Geschlechter denkbar sind. Das und die Existenz von
inrtersexuellen, Hermaphroditen u.ae. fuehren den Gedanken, sog
Maenner und sog Frauen haetten Veranlagungen unterschiedlicher Kraft
oder so ad absurdum. Natuerlich sind Unterschiede messbar. Die Frage
ist aber, woher sie kommen. (Zu empfehlen: "wir werden nicht als
Maedchen geboren, wir werden dazu gemacht" von Ursula Scheu)

Die Arbeitsteilung findet historisch ihren Ursprung in der
Industrialisierung (was unseren Kontinent betrifft).


Quark. Sexistische Arbeitsteilung ist der Urspung des Patriarchats
und das ist viel aelter als der Kapitalismus. Somit ist ihr Beginn
ein paar tausend Jahre in die Vergangenheit zu datieren. Das Mythos
vom Jaeger und der Sammlerin ist eigentlich auch schon zerschlagen,
leider hat dieses Wissen noch nicht Eingang in den Mainstream
gehalten. Anfangs haben alle alles gemacht. Die genaue Analyse, wie
es dazu kam, dass Maenner sich ueber Frauen erhoben, habe ich gerade
nicht aufm Kasten ist auch schon ein bisschen spaet, ich kuemmere
mich bei Gelegenheit darum, das ausfuehrlicher darzustellen, wenn
gewuenscht.

"...nach den Zusammenhaengen zu fragen..."
...und diese bilden den Kapitalismus.

Das wiederum ist verkuerzt. Wenn der Kapitalismus weg ist,
verschwindet nicht automatisch alles Uebel. Viele andere
Herrschaftssysteme sind viel aelter, und damit auch nicht vom
Kapitalismus abhaengig (Antisemitismus, Patriarchat & Sexismus,
Kinderunterdrueckung, Rassismus). Herrschaftssystem ueberkreuzen
sich, laufen quer durch uns. In einem kann ich unten, im anderen oben
sein. Deswegen ist es mit einer antikapitalistischen Revolution nicht
getan. Emanzipation bleibt ein immerwaehrender Prozess.

Wenn mensch daran glaubt, dass
Menschen durch ihr Umfeld, ihre Erziehung und vor allem durch ihre
Arbeit bestimmt werden, dann wird der Mensch durch den Kapitalismus
so gemacht wie er ist.

Jaja, aber nicht nur der Kapitalismus. Wenn ich mir angucke, was
Klerikalismus oder Patriarchat so an Scheisse angestellt haben mit
der Menschheit, dann  hat die psychische und soziale
herrschaftsfoermige Soazialisierung schon viel frueher angefangen und
Wirkung gezeigt. Mensch denke nur an die Hexenverfolgung oder
generell das Kriegefuehren als Macht- und Herrschaftsdemonstration
(anders gesagt: Schwanzvergleich mit anderen Mitteln), die ganze
logik von Sieg-Niederlage, gut-boese (ueberhaut: Dualismus), ach, die
Liste ist lang.

Gute Nacht

rehzi




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