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Re: [ox] WOS2 -- Wohlstand



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Am Samstag, 3. November 2001 15:04 schrieben Sie:
土曜日, 3. 11月 2001 14:27、あなたは書きました:
Hierbei muss man
aber,wie es in dieser Liste ja meist auch zu Recht gemacht wird, DEM
SYSTEM einen Vorwurf machen, nicht dem Meister !

diese einstellung setze ich in unserem zusammenhang voraus, dennoch mit der
einschränkung, daß das system erst der "hände" bedarf, um schaden
anzurichten, 

Das will ich nicht bezweifeln, allerdings stellt sich mir die Frage, wie der 
Einzelne diesen Zwängen begegnen soll. Ausserdem rängt sich hier für mich 
noch ein ganz anderes Problem auf, s.u. :

und außerdem eine zumindest "minimale" selbstreflexion der
menschen im system einfach zum menschsein dazugehört. daraus ergeben sich
dann doch unterschiede im verhalten der menschen. in  der psychotherapie
spricht man davon, daß "aus opfern täter werden". es gehört zu meiner
verantwortung anderen gegenüber, daß ich als mensch durch einen prozeß der
selbstreflexion bemerke, und verhindere, daß ich anderen gegenüber zum
täter werde. eine analyse zb. der nazis wie sie Alice Miller brachte, hat
nichts mit einer entschuldigung dieser täter zu tun, sondern es geht darum,
aus dem verständnis der ganzen sache heraus, diesen prozeß für die zukunft
zu vermeiden.


Nun stellt sich mir die Frage der Entscheidungsfreiheit des Einzelnen. Wenn 
wir diese Selbstreflexion jedem selbst überlassen, dann fällt jeder Mensch 
allerdings auch wiederum subjektive und individuelle Entscheidungen. Diese 
konnen in ihrer Zielrichtung durchaus konfliktär sein mit den Zielen anderer 
Individuen. Wer soll dann das Zusammenleben der Menschen regeln, wenn jeder 
Mensch für sich selbst seine individuellen Regeln festlegt ? In meinen Augen 
wäre das Anarchie, und das wiederum ist etwas, das ich leider nicht 
gutheissen kann. Denn ich denke mal spätestens seit dem 11.09. sollte Jedem 
bewusst sein, dass es unabhängige und übergeordnete Regulierungsinstanzen 
geben MUSS, da es immer wieder Menschen geben wird, deren Ziele für den Rest 
der Menschheit nicht tragbar sind. Somit muss, wenn diese Theorie 
funktionieren soll, ein JEDER Mensch WILLENS und IN DER LAGE dazu sein, diese 
Selbstreflektion zu tätigen, eine Annahme, die wohl hoffentlich keiner hier 
als realistisch einschätzt.

Zum Thema Alice Miller kann ich nichts sagen, ist mir nur sehr wage bekannt, 
allerdings habe ich oft recht kontroverse Diskussionen geführt im Zuge der 
Wehrmachtsausstellung und den darin enthaltenen Vorwürfen. Eine 
Täter-Opfer-Ermittlung gestaltet sich äusserst schwierig, denn nach Deiner 
Täter-Opfer-Definition ist eigentlich ein JEDER, der in dieser Gesellschaft 
lebt, gleichzeitig ein Opfer und ein Täter, schon alleine, weil er die durch 
deie Gesellschaft auferlegten Zwänge anerkennt, und sie mit Masse, wenna uch 
unwillig, befolgt.

Mir stellt sich immer noch die Frage, WELCHE ALTERNATIVEN der Meister denn 
hätte, vielleicht kannst Du mir da ja mal ein wenig auf die Sprünge helfen.

ciao,
franz

MfG Dirk
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