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Re: [ox] WOS2 -- Wohlstand



Am Dienstag, 30. Oktober 2001 schrieb Franz Maria Tabei:
Am Dienstag, 30. Oktober 2001 19:26 schrieben Sie:
On Mon, 29 Oct 2001 RAUNHAAR aol.com wrote:
<< > Du stimmst mir also zu: Die Menschen sterben an den Folgen des

 > polit-militär-ökonomischen Systems. Bingo! Das ist genauer
 > formuliert, denn Ökonomie bedeutet notwendig Staat, Militär, Politik
 > usw.

 das bedeut es nicht. Auch in der Anarch herschen ökonomische Gesetze.

Lieber Gregor und alle anderen,
ich schau (les) jetzt schon ein ganze Weile zu. Auf die Gefahr hin
penetrant zu sein: Das "Gesetz" ist das "Gesetzte". Ganz einfach
formuliert bedeutet dies:

Da fühl ich mich falsch verstanden: Was ich meine, wenn ökonomische
Gesetze in der Anarchie herrschen, bedeutet lediglich, daß auch ohne
staatliche Instutionnen, die von Natur aus knappen Resourcen (Zeit, Öl,
Raum)

ich schlage vor hier die frage der "KNAPPHEIT" zu hinterfragen:
sind zeit, öl, raum knapp?
was macht es knapp?
unter welchen umständen ist es tatsächlich knapp?
muß es knapp sein?
ist es möglich, daß es unter umständen sogar im überfluß vorhanden ist?
wer hat etwas von der knappheit?
haben sie wirklich etwas davon?

wenn man allgemeingültige gesetze finden will, muß man radikal sein, zu den
wurzeln gehen....

ciao,
franz

Knapp oder nicht knapp ... dafür spielen die Umstände des Umgangs mit den 
Ressourcen sicher eine Schlüsselrolle. Aber unanbhängig von den Umständen 
sind (physikalische) Ressourcen im Umfang _begrenzt_.

[Im Extrem: Als Obergrenze der Gesamtheit aller physikalischen Ressourcen 
könnte man die Menge aller Elementarteilchen ansehen.]

In der "Knappheit" mag eine "Wertung" (Auffassung, Ideologie etc.) drin 
stecken, in der "Begrenztheit" sicher noch nicht. Wer versuchen wollte, 
neutral und nicht ideologisch zu formulieren, käme eventuell mit 
Begrifflichkeiten wie "Begrenztheit" weiter, könnte ich mir vorstellen. Kommt 
drauf an, wo man hin will, mit der Betrachtung.

Analog: Statt ökonomische "Gesetze" vielleicht "Regulationsmechanismen". usw.

"Ökonomische Gesetze" machen in einer retrospektiven Betrachtung sicher sehr 
viel Sinn. Ob damit jedoch ("ewiggültig") auch eine prospektive Betrachtung 
mit Sinn zu füllen ist, kann man diskutieren. "Neutrale(re)" Termini -die 
ggf. erst per Konsenverfahren zu bilden bzw. zu wählen währen- könnten einen 
Einstiegspunkt in eine nicht-ideologische, fruchtbarere Diskussion sein. 
[Erfahrungswert]

Gruß, Robert

-- 
Von/From: Dipl.-Inform. Robert Gehring
E-Mail:   rag cs.tu-berlin.de
privat:   zoroaster snafu.de
________________________________
Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: projekt oekonux.de


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