Re: [ox] Zur Kritik der Freien Kooperation
- From: RalfKrae aol.com
- Date: Thu, 4 Oct 2001 06:20:42 EDT
[1 <text/plain; ISO-8859-1 (quoted-printable)>]
Hallo,
Benni schrieb:
" Wieviel mehr ist das denn noch? Gibt es da noch substantiell neues?"
Das was ich von meinem Text gemailt hab, war vielleicht ein Drittel. Was in
den anderen bereits vorliegenden oder noch angefragten Beiträgen zu dem Buch
steht, weiß ich nicht.
"Es sagt doch niemand, dass es keine Regeln geben soll. FK heisst nur, dass
ich mich im Zweifel aus dem Gültigkeitsbereich der Regeln entfernen kann."
Das kannst du jetzt schon, im Zweifel durch auswandern. Du wirst nur nirgends
eine Gesellschaft finden, die (nur) nach FK funktioniert, und m.E. ist das
auch unmöglich. (Wir können anfangen, Robinsonaden zu konstruieren, aber das
bringt nichts.) Solange jemand aber in einer Gesellschaft leben will, hat
diese das Recht und gibt es die Notwendigkeit, grundlegende Regeln
durchzusetzen, vom Tötungsverbot bis zur Straßenverkehrsordnung, notfalls mit
staatlicher Gewalt durchzusetzen. Das mag den paradiesischen Vorstellungen
von FK widersprechen, ist aber allemal besser als was real ablaufen würde,
wenn man das nicht machte.
Wenn jetzt aber jede Arbeit, die gesellschaftlich verrichtet wird
mit den "Privilegien" der formalen Arbeit ausgerüstet würde, fände ich das
tatsächlich eine Horrorvorstellung. "Reich mir mal bitte die Butter - Erst
musst Du den Arbeitgeberanteil an der Sozialversicherung abdrücken"
Mir geht es aber um die Erwerbsarbeit an dieser Stelle.
"Dann redest Du aber einfach an Spehr vorbei."
Nein, nicht an ihm vorbei, sondern dagegen. Ich sage: "Entprivilegierung
formaler Arbeit" ist eine politisch völlig falsche Stategie, eine politisch
zu bekämpfende. Ich bin für Ausweitung der von Spehr kritisierten
"Privilegien" gut bezahlter und sozial gesicherter Arbeit auf alle
Erwerbsarbeit, nicht für ihre Abschaffung. Das gilt auch z.B. in Bezug auf
Putzarbeit, soweit sie als Erwerbsarbeit, also nicht innerhalb der Familie
verrichtet wird (in der Famlie ist es keine Erwerbsarbeit, sondern ist
zwischen allen Fmilienmitgliedern aufzuteilen nach Kriterien der FK kann man
hier meinetwegen sagen). Aber ich kritisiere unter unter den gegegeben
Bedingungen nicht prinzipiell, dass Leute gegen Geld Putzen, sondern dass sie
zu wenig dafür bekommen, keine soziale Absicherung haben etc.
Viele Grüße
Ralf Krämer
Fresienstr. 26
44289 Dortmund
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[2 <text/html; ISO-8859-1 (quoted-printable)>]
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