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Re: [ox] Zur Kritik der Freien Kooperation



[Lieber Ralf, tue mir doch bitte den kleinen Gefallen und schalte in
deinem AOL-Mailer das HTML ab. Langsam macht es keinen Spaß mehr, jede
Mail von dir per Hand über das Web-Interface abzuholen, zu korrigieren
und weiterzuleiten. Kann doch nicht so schwer sein. -- StefanMn]

[1  <text/plain; ISO-8859-1 (quoted-printable)>]
Liebe Leute,


Stefan Meretz schrieb:


"Es ist eine andere Sprache, eine andere Diskurs- und Theorieform. Btw auch 
nicht die Meine. Wenn ich nur feststelle: Das ist nicht so, wie ich es haben 
will ("nebulös": es ist kein scharf-analytischer Text), dann habe ich nix 
davon."

Das läuft aber hier auf eine Immunisierung gegen Kritik hinaus. Und außerdem 
muss es als Kritik möglich sein, festzustellen, dass ich mit diesem aus 
meiner Sicht feuilletonistischen und eben nicht theoretischen, nach 
irgendwelchen Kriterien wissenschaftlich kritisierbaren, Stil, einfach 
Probleme habe, weil eine ernsthafte Auseinandersetzung damit schwierig ist, 
weil nicht klar gesagt wird, wie etwas denn nun gemeint ist.


"Schon die Aussage "Kinder brauchen Grenzen" ist ein Ideologem der 
"demokratischen Propaganda" wie Christoph das nennen würde. Es reproduziert 
herrschende Denkformen in familialen Situationen.Ich behaupte das jetzt 
einfach so ohne es zu begründen, weil ich jetzt nicht über Kindererziehung 
diskutieren will. Wichtig ist hieran doch aber: Es gibt was zu diskutieren, 
es gibt vorgebliche "sakrosankte Selbstverständlichkeiten" zu hinterfragen. 
Genau das ist die Leitidee der Freien Kooperation. Und ihre Stärke ist, dass 
sie gerade solche Bereiche wie Familie nicht ausnimmt."

Wenn man ein Beispiel aus der Kindererziehung nimmt, muss man auch über 
Kindererziehung diskutieren in der Kritik und Antikritik. Und m.E. ist es 
einfach Unsinn, Kriterien der FK an das Eltern-Kind-Verhältnis anzulegen bei 
kleineren Kindern. Und da dieses Verhältnis auch mit Demokratie wenig zu tun 
hat, taugt es sowieso nicht als Beispiel für "Herrschaftspropapganda im 
demokratischen Zeitalter". Mit kleinen Kindern kann man nicht ernsthaft 
diskutieren und darauf setzen, dass sie einsehen, dass das Befolgen 
bestimmter Regeln in ihrem eigenen Interesse ist. Man kann und muss es mit 
zunehmendem Alter zunehmend versuchen, aber man kann sich nicht davon 
abhängig machen. Wenn kleine Kinder im Heuhaufen mit Feuer spielen wollen, 
dann ist das zu unterbinden, scheißegal, ob sie es einsehen oder ob irgend 
jemand das als "Herrschaft" betrachtet. 


"Die FK spricht doch nicht von "Regellosigkeit". Im Gegenteil: Es geht um 
Regeln, aber eben solche, die zwischen den Beteiligten vereinbart werden und 
nicht sakrosankt sind."

Aber im realen Leben befolgen wir in jeder Minute zig Regeln, ohne das 
überwiegend überhaupt zu reflektieren, und es ist völlig illusorisch und 
kontraproduktiv, das so undifferenziert zu verlangen. Man muss sich 
konzentrieren auf bestimmte Regeln, die man ändern will und damit faktisch in 
Kauf nehmen, die meisten anderen erst mal gelten zu lassen, weil sonst kommt 
man überhaupt nicht weiter.

Viele Grüße

Ralf Krämer
Fresienstr. 26
44289 Dortmund
Tel. [PHONE NUMBER REMOVED]
Fax [PHONE NUMBER REMOVED]
[2  <text/html; ISO-8859-1 (quoted-printable)>]

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