Re: [ox] Zur Kritik der Freien Kooperation
- From: RalfKrae aol.com
- Date: Thu, 4 Oct 2001 06:20:41 EDT
[Lieber Ralf, tue mir doch bitte den kleinen Gefallen und schalte in
deinem AOL-Mailer das HTML ab. Langsam macht es keinen Spaß mehr, jede
Mail von dir per Hand über das Web-Interface abzuholen, zu korrigieren
und weiterzuleiten. Kann doch nicht so schwer sein. -- StefanMn]
[1 <text/plain; ISO-8859-1 (quoted-printable)>]
Liebe Leute,
Stefan Meretz schrieb:
"Es ist eine andere Sprache, eine andere Diskurs- und Theorieform. Btw auch
nicht die Meine. Wenn ich nur feststelle: Das ist nicht so, wie ich es haben
will ("nebulös": es ist kein scharf-analytischer Text), dann habe ich nix
davon."
Das läuft aber hier auf eine Immunisierung gegen Kritik hinaus. Und außerdem
muss es als Kritik möglich sein, festzustellen, dass ich mit diesem aus
meiner Sicht feuilletonistischen und eben nicht theoretischen, nach
irgendwelchen Kriterien wissenschaftlich kritisierbaren, Stil, einfach
Probleme habe, weil eine ernsthafte Auseinandersetzung damit schwierig ist,
weil nicht klar gesagt wird, wie etwas denn nun gemeint ist.
"Schon die Aussage "Kinder brauchen Grenzen" ist ein Ideologem der
"demokratischen Propaganda" wie Christoph das nennen würde. Es reproduziert
herrschende Denkformen in familialen Situationen.Ich behaupte das jetzt
einfach so ohne es zu begründen, weil ich jetzt nicht über Kindererziehung
diskutieren will. Wichtig ist hieran doch aber: Es gibt was zu diskutieren,
es gibt vorgebliche "sakrosankte Selbstverständlichkeiten" zu hinterfragen.
Genau das ist die Leitidee der Freien Kooperation. Und ihre Stärke ist, dass
sie gerade solche Bereiche wie Familie nicht ausnimmt."
Wenn man ein Beispiel aus der Kindererziehung nimmt, muss man auch über
Kindererziehung diskutieren in der Kritik und Antikritik. Und m.E. ist es
einfach Unsinn, Kriterien der FK an das Eltern-Kind-Verhältnis anzulegen bei
kleineren Kindern. Und da dieses Verhältnis auch mit Demokratie wenig zu tun
hat, taugt es sowieso nicht als Beispiel für "Herrschaftspropapganda im
demokratischen Zeitalter". Mit kleinen Kindern kann man nicht ernsthaft
diskutieren und darauf setzen, dass sie einsehen, dass das Befolgen
bestimmter Regeln in ihrem eigenen Interesse ist. Man kann und muss es mit
zunehmendem Alter zunehmend versuchen, aber man kann sich nicht davon
abhängig machen. Wenn kleine Kinder im Heuhaufen mit Feuer spielen wollen,
dann ist das zu unterbinden, scheißegal, ob sie es einsehen oder ob irgend
jemand das als "Herrschaft" betrachtet.
"Die FK spricht doch nicht von "Regellosigkeit". Im Gegenteil: Es geht um
Regeln, aber eben solche, die zwischen den Beteiligten vereinbart werden und
nicht sakrosankt sind."
Aber im realen Leben befolgen wir in jeder Minute zig Regeln, ohne das
überwiegend überhaupt zu reflektieren, und es ist völlig illusorisch und
kontraproduktiv, das so undifferenziert zu verlangen. Man muss sich
konzentrieren auf bestimmte Regeln, die man ändern will und damit faktisch in
Kauf nehmen, die meisten anderen erst mal gelten zu lassen, weil sonst kommt
man überhaupt nicht weiter.
Viele Grüße
Ralf Krämer
Fresienstr. 26
44289 Dortmund
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[2 <text/html; ISO-8859-1 (quoted-printable)>]
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