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[ox] Re: Monopole und Kooperation



Hi Jürgen und Liste!

4 days ago Jürgen A Erhard wrote:
"Stefan" == Stefan Merten <smerten oekonux.de> writes:

Stefan> Was ich also zunächst feststelle ist, daß Kooperation bis
Stefan> hin zur Monopolbildung in Freier Tätigkeit scheinbar die
Stefan> für alle Beteiligten einsehbar besser,
Stefan> intersubjektivierbar ist.

Ich hab gerade erwähnt daß mir die Liste oft zu abgehoben
ist... BINGO!  "intersubjektivierbar".  Schönes Wort.  Aber wieviele
Menschen können was mit anfangen?

Gerade an dieser Stelle gilt die Kritik aber nicht, weil ich mit der
Dopplung "für alle Beteiligten einsehbar besser, intersubjektivierbar"
quasi zweimal das Gleiche geschrieben habe - gerade um das etwas
unbekannte "intersubjektivierbar" zu erläutern.

Stefan> Die Exklusivität einer Idee, die im Kapitalismus mit
Stefan> Patenten und Copyright geschützt werden muß, und die die
Stefan> Basis für Konkurrenz und diese oft überflüssige
Stefan> Produktvielfalt bildet, diese Exklusivität ist bei Freier
Stefan> Software schlicht kontraproduktiv.

Offensichtliche Korrektur: diese Exklusivität ist kontraproduktiv,
Punkt.  Egal ob frei oder nicht...

Da kommt es aber drauf an für wen. Im Kapitalismus ist Exklusivität
für die Firmen z.T. überlebensnotwendig - nur knappe Güter können als
Ware vertickt werden. Für die ist es also hochproduktiv.

Bei Freier Software hat aber niemensch mehr einen Vorteil von
Exklusivität / Knappheit.

IIRC, hat Intel ein Patent auf eine Form des Burst-Speicherzugriffs
ihrer Pentium-Chips.  Cyrix z.B. wurde dadurch gezwungen, eine andere,
und für den Speichertyp ineffizientere Zugriffsart zu wählen.

Du betrachtest nur die Gebrauchswertseite. Das finde ich zwar richtig,
aber leider ist das im Kapitalismus eben nicht die einzige Seite, nach
der Güter und der ganze Rest funktionieren. Das ist ja genau das
Problem.

Stefan> Der entscheidende Punkt ist hier der Fetisch, demzuliebe
Stefan> die gesamte Produktion statt findet: Das Geld. Und exakt
Stefan> das ist bei Freier Produktion anders. Da geht es um den je
Stefan> konkreten Nutzen eines Produkts und der liegt u.a. auch
Stefan> darin Arbeit einzusparen. Du brauchst keine äußere
Stefan> Peitsche wie die Konkurrenz um die ProduzentInnen im Zaum
Stefan> zu halten - weil sie schon tun, was von ihnen zu erwarten
Stefan> wäre.

Und man sieht auch bei Freier Software den (schlechten) Einfluß des
Geldes/Kapitalismus'... siehe Red Hat 7.0 ;-)[1]

Bye, J

[1] Wir hauen ein Produkt raus weil a) der Termin feststeht und durch
äußere (kapitalistische?) Zwänge gehalten werden muß, ohne Rücksicht
auf die Qualität, und b) wir wieder Umsatz machen müssen, und das
macht man am besten mit "New and improved" (siehe Microsoft et al)

Ja, da hast du wohl Recht. Ich habe auch bei SuSE das Gefühl, daß die
Distributionen langsam schlechter werden :-( .

Aber immerhin gibt's eine Freie Alternative :-) .


						Mit Freien Grüßen

						Stefan

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Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: projekt oekonux.de


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