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[ox] Fachchinesisch (was: Re: Konstituierung von Gesellschaft)



Hi Jürgen!

4 days ago Jürgen A Erhard wrote:
Kaum zu glauben... da ist doch tatsächlich einer hier der mal
einigermaßen lesbar ist (ohne etliche Semester Politikwissenschaften,
Soziologie oder weiß der Geier was (sonst noch)).

Ja, ihr lest richtig... diese Liste ist mir größtenteils zu abgehoben.
Zu viel Fachchinesisch.

Ja, das Niveau ist hoch. Sehr hoch sogar. Abgehoben habe ich
allerdings nicht das Gefühl. Abgehoben kann auch ein banaler Diskurs
sein.

Das Problem ist, daß dieser Diskurs sich hier mit ziemlich
komplizierten Fragen befaßt. Da sich zu diesen Fragen schon andere
Gedanken gemacht haben, gibt es dazu teilweise auch Fachbegriffe -
viele sicher aus der Marx'schen Begriffsbildung. Ich fürchte aber, daß
ein Diskurs mit dem Ziel, mit dem wir ihn führen, nicht einfacher zu
haben ist. Wir ringen ja selbst sichtbar um Begriffe für das, worüber
wir heute reden, was wir gestern aber nicht einmal denken konnten.

Wie wollt ihr / wollen wir wirklich irgendwas erreichen wenn wir's
nicht schaffen, eine Sprache zu sprechen, die der "Mann auf der
Straße" (PC: "Mensch auf der Straße") auch verstehen kann?  Oder
zumindest ne Chance hat, diese zu verstehen...

Das ist die Frage nach der Popularisierung des hier geführten
Diskurses. Nun ich für meinen Teil habe ja diesbezüglich schon
Anstrengungen unternommen. Mein "Nehmen statt Kaufen" ist genau für
diesen Zweck so geschrieben. Vielleicht brauchen wir das ja noch mehr?
Hast du Lust?

Ich will keine BILD-mäßige Kindersprache (ja nicht mehr als zwei
Silben pro Wort, und nie mehr als 5 Worte pro "Satz").  Aber eine die
ohne 80% Fachchinesisch auskommt.[1]

Ja, meine Antwort ist auch schon wieder gedrechselt... Verdammt, so
sind mir die Fingerspitzen nun mal gewachsen :-( . Ja, ich mag Sprache
- auch und gerade elaborierte welche.

Oder bin ich hier einfach falsch?

Das kannst letztlich nur du beantworten. Es zwingt dich ja niemensch,
die wirklich komplizierten Sachen zu lesen.

[1] Ganz nebenbei: Eine Freundin die Sozialpädagogik studierte meinte
mal, daß sie bei jedem Buch oder Aufsatz daß/den sie liest erst mal
herausfinden muß, wie die Autorin die Begriffe definiert die sie
verwendet.

Da würde ich unterscheiden.

Es gibt AutorInnen, die wollen nach meinem Gefühl nicht, daß sie
verstanden werden - oft genug wohl, weil sie gar nichts zu sagen habe,
was sich zu verstehen lohnt. Zu denen zähle ich hier auf der Liste
aber fast niemenschen.

Erforscht eine AutorIn aber ein neues Feld - so wie wir - dann kann
sie gar nicht auf vorhandene Begriffe aufsetzen. Und das ist auch
unser Problem. Aber wir versuchen ja oft genug zu klären, über was wir
eigentlich reden. Allerdings braucht es wohl manchmal ein gutes
Gedächtnis... ...oder ein brauchbares Glossar - seufz...

  Premature optimization is the root of all evil.  -- Donald .E. Knuth

Wo er Recht hat, hat er Recht ;-) ...


						Mit Freien Grüßen

						Stefan

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