Re(2): [ox] Re: Monopole und Kooperation
- From: "Franz J. Nahrada" <f.nahrada magnet.at>
- Date: Tue, 28 Aug 2001 18:59:49 +0200
liste oekonux.de schreibt:
Aber gibt es so was wie 'kooperative Infrastruktur'? Das h?rt sich an
wie: jeder macht seins und dann st?pseln wir es zusammen. Geht doch
nicht einmal richtig bei TK-Netzen, wo Du auch einen Backbone
brauchst. Eine Kernverantwortlichkeit f¸r Infrastruktur muss doch
irgendwie beim Gemeinwesen bleiben, wenn Du G. Hardins
Privatisierungsempfehlung nicht folgen willst. Ans?tze in der Richtung
gibt es auch heute schon (oder noch) bei unserem st?dtischen
Energieversorger. Aber der hat auch sein Eigenleben.
Ich möchte dem ein wenig widersprechen.
In Wien gibt es ein "Vienna Backbone Service", das im Grunde ein
kooperativer Zusammenschluß von vielen kleinen Internet Providern
ist. Das ist so wie ein ständig wachsendes Rizom - die Details zu
diesem unglaublichen Ding kannst Du unter www.vbs.at nachlesen.
Natürlich hat die Post/Telekom, aber auch die (in Privatisierung
befindlichen, zumindest budgetär ausgegliederten) Stadtwerke/Wienstrom
und schon gar nicht UPC/Telekabel, um die momentan bedeutendsten
Besitzer flächendeckender Faser in Wien zu nennen, mit dieser
"Konkurrenz" keine Freude gehabt. Dem VBS ist es aber mit viel
Improvisationstalent gelungen zu überleben und auch die gezielten
marktwirtschaftlichen Schläge in den Unterleib zu überstehen.
Das vbs steht unter der gemeinschaftlichen Kontrolle seiner
Mitglieder und ist, im Gegensatz zum "genossenschaftlichen"
Negativszenario, an jeder Vergrößerung und Erweiterung aktiv
interessiert. das vbs ist auf dem Prinzip
der Gegenseitigkeit, der Weiterleitung von Traffic aufgebaut und
macht "jeden zum Provider"
Auch ein Beispiel, das Stefan in seinen GPL-Gesellschaftskatalog
als existierendes Beispiel mit aufnehmen könnte....
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