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Re: [ox] Wieder ausgegraben



Ingo Heer (13 Jun 2001) schrieb auf Kurt-Werner Pörtner

   > Aber die Frage, um die es hier geht, ist doch, ob diese Reduktion
   > von Komplexität, wie sie vor allem die Naturwissenschaft
   > betreibt, strukturelle Affinitäten zum Kapital aufweist, die
   > überhaupt erst die Naturwissenschaft zur "ersten Produktivkraft"
   > haben werden lassen.

   Ich bleibe bei der Auffassung von Marx, dass nur Menschen eine
   Produktivkraft besitzen.

Wenn ich Marx recht verstanden habe, dann ist seine Position, dass
Menschen zunehmend die Wissenschaft als Produktivkraft _einsetzen_.
Wobei der Mensch das einzig kreative Element in der Kette Mensch -
Mittel - Natur ist, die allerdings durch den Einsatz von Wissenschaft
immer "mittel"barer wird.  In dem Sinne hat in der Tat nur der Mensch
eine Produktivkraft.  Aber die Strukturen dessen, was er dabei
"zwischen sich und die Natur schiebt", bestimmen immer stärker sein
Sein als Gesellschaftswesen.  Da halte ich die Frage, wie weit
technologische Entwicklungen auch Einfluss auf Gesellschaftsstrukturen
haben, einschließlich struktureller Affinitäten, für mehr als
gerechtfertigt.  Robert Kurz hat in seinem "Kollaps der
Modernisierung" dazu ja einiges beigetragen.

-- 
Mit freundlichen Gruessen, Hans-Gert Graebe

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