Message 01771 [Homepage] [Navigation]
Thread: oxdeT01668 Message: 20/42 L4 [In index]
[First in Thread] [Last in Thread] [Date Next] [Date Prev]
[Next in Thread] [Prev in Thread] [Next Thread] [Prev Thread]

Re: [ox] Grundsicherung



Lorenz Glatz (29 Jan 2001) schreibt 

   LoGl 2 (29.1.01)
   Das Ziel "Umverteilung" ist ein bissl madig geworden - wenn der "Reichtum"
   in großen Teilen aus Dingen besteht, die uns neurotisch, psychotisch und
   auch physisch krank, ja die Biosphäre für Menschen unlebbar machen. Ich
   glaub nicht, dass ich das hier ausführen muss. Wird schlimmstenfalls
   nachgeholt. Auch mit den "steuerfinanzierten Bereichen" ist das so eine
   Sache. Kampf um Bildung, damit der Standort noch Zukunft hat, uns noch
   Arbeitsplätze bieten kann, Bahnen, damit wir rechtzeitig ins "Bergwerk"
   eintauchen können? Ich kann nicht sehen, wie aus solcher Umverteilung was
   Neues kommen soll - und in dieser Beschränkung wird seit jeher Umverteilung
   gefordert.

Ein ziemlicher Rundumschlag. "Fasse nichts an, was mit 'Wert'
kontaminiert ist". Funktioniert heute leider nicht. Und erst diese
Gesellschaft abschaffen und dann schau mer mal hat sich wohl als
Konzept auch erledigt. Bleibt die Suche nach Keimen des Neuen. Und da
meine ich schon, dass alles, was mit Bildung zu tun hat, eine zentrale
Rolle spielt und nicht nur auf die "Standorterhaltung" ausgerichtet
ist, sondern noch mehr Facetten hat.  Und dass mehr "Reichtum" (hier
meine ich allerdings im Gegensatz zu Dir die Ressourcen, die vorn in
die Verwertungsmaschine reingesteckt werden und nicht die Produkte,
die hinten rauskommen - ich bitte die anderen, mich nicht gleich
vollzumeckern; ich weiß selbst, dass das Hinten auch wieder ein Vorn
ist, aber wie soll ich gegen so eine lineare Denke argumentieren?) in
den Bereich umzuverteilen ist. Momentan läuft das blanke Gegenteil und
das Substrat, auf dem Gesellschaft wächst (auch die nach der
Verwertungsmaschine funktionierende !), wird zunehmend ausgetrocknet,
statt es zu gießen. Eine der vielen Antinomien dieses Systems, die
innerhalb desselben nicht aufzulösen sind. Deshalb müssen sie ja
gerade immer wieder thematisiert werden.

   HGG (20.1.01)
   Andererseits ist primär der nationale (im Citoyen-Sinne) Rahmen heute
   der, in dem um Fragen der Umverteilung gerungen werden kann. 

   ...

   LoGl 2 (29.1.01)
   Ich seh das eher so: Der nationale Rahmen ist vom Kapital gesprengt, in
   diesem Rahmen kann immer weniger ausgehandelt werden, weil hier dem
   Einzelkapital im Interesse des Gesamtkapitals immer weniger vorgeschrieben
   werden kann. 

Oh, ich weiß nicht, ob es mit den Brüdern was auszuhandeln gibt oder
sie nicht nur noch auf die "normative Kraft des Faktischen" hören.
Jedenfalls stimme ich mit Franz N. überein, dass der regionale Rahmen
der ist, in dem viele der widerständigen Prozesse ablaufen (werden).
Und da gehört für mich der (Citoyen)-Nationale, wenigstens gegenwärtig
noch, dazu. Aber darum streitet die Linke ja seit Urzeiten.

-- 
Mit freundlichen Gruessen, Hans-Gert Graebe

________________________________
Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: projekt oekonux.de


[English translation]
Thread: oxdeT01668 Message: 20/42 L4 [In index]
Message 01771 [Homepage] [Navigation]