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Re: [ox] Drittes Viertel Paper GPL-Gesellschaft



On Mon, Mar 20, 2000 at 03:23:57PM [PHONE NUMBER REMOVED], Sabine Nuss wrote:
...
Stefan sagt hier also (korrigiere mich, Stefan, wenn es nicht stimmt),
dass das Ziel wirtschaftlichen Handelns "nicht prim=E4r" der Gebrauchswert
sei, sondern die Erzielung von Tauschwert. Das ist richtig ...

Nein, das ist Falsch. Das Wort primaer setzt doch vorraus, das es doch
irgendwie Ziel dieser Wirtschaftswiese ist, Gebrauchswerte zu schaffen, und
das ist Falsch.

bist davon ja gar nicht weit entfernt, wenn Du sagst, es gäbe nur ein
Ziel wirtschaftlichen Handelns und das sei die Erzielung von Tauschwert.
Da sehe ich keinen Widerspruch.

Ich aber! Das hoert sich vielleicht nach haarspalterei an, ist aber gerade
ein 'Highlight' der Marktwirtschaft.

Aber den Tauschwert als primäres Ziel
und (in der Konsequenz) den Gebrauchswert als sekundäres Ziel
wirtschaftlichen Handelns zu benennen ist vielleicht wirklich etwas
irreführend, oder nennt das Ding nicht richtig beim Namen. Vielleicht
hilft da eine andere Kategorisierung: Der Gebrauchswert ist das Mittel,
der Tauschwert der Zweck. ähnlich wie Ingo andernmails unterschieden hat
zwischen dem Gebrauchswert als "Bedingung" (ein Ding muss schon nützlich
sein, wenn es verkauft werden soll) und dem Tauschwert als Zweck.

So ist es Richtig!


Kurz: Vielleicht ist Zweck/Mittel besser als primär/sekundär.

siehe oben: Nicht besser sonder richtig. ------ --- -- - - - -

...

Eine Produktivitätssteigerung geschieht doch häufig, zumeist (?) durch
Rationalisierung, also durch Einsparung von Arbeitskraft.
Die Einsparung von Arbeitskraft ist die Folge der Produktivitätssteigerung.
Die Leute lassen sich nicht mehr lohnend einsetzen.
Auch eine Änderung der Arbeitsweise ist eine Produktivitätssteigerung.

Viele sehen
darin wirklich das Ende der Lohnarbeit.

Eine Utopie.

Der Gedanke, dass die Lohnarbeit
vom Kapital ausgerottet wird, liegt daher nahe.

Das der Kapitalismus sich selbst ausrottet wurde ja schon öfter fälschlicher
Weise vorausgesagt.

Vielleicht muss man hier
unterscheiden zwischen lebendiger und toter Lohnarbeit.

???

Die Maschinen, die die Produktivität erhöhen, müssen ja auch wiederum
produziert werden, soll heißen, darin ist lebendige Arbeit
vergegenständlicht.

Richtig.

Und was dennoch stimmt ist, dass, je mehr
rationalisiert wird, desto weniger lebendige Arbeit ist notwendig, zum

Notwendig wofür? Du meinst wahrscheinlich um Waren zu schaffen, das ist
wahrscheinlich wahr, (und trotzdem werden weiter Menschen verhungern) aber
um Mehrwert zu schaffen ist immer noch Arbeit von Nöten, und gerade darum
geht es doch beim 'Wirtschaften'.

Beispiel, Maschinen bauen Maschinen, die wiederum Maschinen bauen, die
dann Produkte herstellen. Aber am Anfang der Kette ist immer irgendwo
lebendige Arbeit. Und um die ganze Maschinerie herum bildet sich das
"Dienstleistungsproletariat" (Wartung, Einweisung, Vertrieb, usw.,
usw.).

Aber auch das schafft Wert! und ist notwendig. Wenn nur der Bau der 'ersten'
Maschinen Geld zu Kapital werden ließe, dann würde keine Fabrik mehr gebaut.
Wo ist jetzt eigentlich die 'tote' Arbeit geblieben?

Von einer Abschaffung der Lohnarbeit kann man sicher nicht reden,
vielleicht von einem strukturellen Wandel und einem geringeren Bedarf,
das heißt einfach, dass die "Reserve" wieder einmal (historisch)
anschwillt, dies auch nicht auf ewig, nur solange bis sie eben zu
geringeren Löhnen oder zumindest eben anderen Bedingungen wieder
gebraucht werden.

Darum werden sich auch eher 'die anderen' kümmern. Live sucks!

INGO




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