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Re: [ox] Drittes Viertel Paper GPL-Gesellschaft



Hallo, Ingo!

On Son, 19 Mär 2000 ingo xhomie.de wrote:

Wie keine Ware entsteht Gnu/Linux auf freiwilliger Basis. Niemand sagt
den Gnu/Linux-EntwicklerInnen was sie zu tun haben oder entlohnt sie
in irgendeiner Form [23] für ihre Tätigkeit. Alles was diese Menschen
tun, tun sie aus freien Stücken und aus durchaus individuellen
Gründen.[...]

Die Freiwilligkeit ist bei der Lohnarbeit vorhanden, so hört man meines
Wissens eher selten von Arbeitern, die zu ihrem Betrieb geschleift werden
müssen

Das hat es aber hierzulande auch schon gegeben, und es ist sogar
strafbar, dies abzustreiten. Also, Vorsicht mit solchen Äusserungen!

- ganz im Gegenteil, die stellen sich selbst den Wecker und gehen in
der Regel pünktlich zur Arbeit.

Da sie ansonsten, je nach politischer Lage, entweder durch Verlust
des Arbeitsplatzes sozialen Abstieg, bzw. Tod durch Verhungern zu
befürchten hätten oder aber zur Abschreckung der anderen Arbeiter an
einen Kran gehängt würden. 

Der Zwang ist ein ganz allgemein ökonomischer - dieser geht aber nicht vom 
Arbeitgeber aus. 

Erfüllung der Grundbedürfnisse: Nahrung, Kleidung, Behausung, med.
Versorgung... -- kurz: Überleben

Und dem Zwang unterliegen auch alle, Gnu/Linux-Entwickler.

Nein. Gnu/Linux-Entwickler sind solcherlei Schnösel, bei denen die
Grundbedürfnisse schon zufriedenstellend erfüllt sind, so daß sie
nicht mehr zu diesem Zweck ihre GANZE Arbeitskraft verkaufen müssen.

Anstatt aber ihrer überschüssigen Zeit Angebote der
Unterhaltungsindustrie wahrzunehemen, schädigen sie, einzig zu ihrem
persönlichen Vergnügen, sowohl diesen, als auch weitere
Industriezweige, in denen der Mittelstand bereits verschwunden, weil
nicht konkurrenzfähig ist. Dieses persönliche Vergnügen ist jedoch
kein Zwang, und wenn doch, so sicher nicht der selbe, aus dem heraus
sich Menschen auf Lastwagen und in Viehwaggons zur Arbeit fahren
lassen.

Zur Problemlösung der Ausdehnung des Marktes läßt sie die 'westliche
Staatenallianz' doch ständig was einfallen.
Schuldenerlass und Antifaschismus (im Kosovo).

Die Industrie eines Staates durch Krieg zu zerstören kurbelt in diesem
natürlich den Bedarf an, so daß man dort neue Märkte erschliessen
kann, sowohl im Bezug auf Waren als auch auf Arbeitskräfte.

Warum das aber "Antifaschismus" sein soll, kann ich beim besten
Willen nicht nachvollziehen. Vielleicht solltest du mal in einem
beliebigen Lexikon unter "Faschismus" nachlesen, was das überhaupt
ist. Das habe ich nämlich auch gerade getan, verstehe jedoch immer
noch nicht, inwiefern die Ausdehnung des Marktes im Kosovo
"Antifaschismus" sein soll. 

Tschüß,
Thomas

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http://www.oekonux.de/



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