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Re: [ox-de-raw] Zum Thema Moderation



Hallo Stefan,

es ist nicht der erste Flame zwischen uns und wahrscheinlich auch nicht
der letzte. Ich bemerke für mich zunächst einmal den durchaus sachlichen
Ton, den du anschlägst. Das war nicht immer so.

Ich möchte meiner Antwort ein gewisses Resüme voranstellen, denn die
Auseinandersetzungen der letzten Monate haben, wenigstens für mich, doch
etwas zur Klärung beigetragen, was im Oekonux-Rahmen geht und was nicht.
Solche Auseinandersetzungen gab es früher auch, aber diese ist
weitgehend öffentlich geführt worden, kann ggf. in den Archiven
nachgelesen werden und ermöglicht so vielleicht auch anderen eine eigene
Meinungsbildung zu genau diesen Fragen.

In der Auseinandersetzung mit dir sind es zwei Fragen, auf die ich für
mich eine Antwort gefunden habe: (1) Bleibt Oekonux auf das Feld eng
fokussiert, das du schon länger favorisierst und (2) wie groß sollte der
Mindestabstand zwischen uns sein, dass wir uns nicht dauernd gegenseitig
stressen.

Die Antwort auf Frage (1) nehme ich zur Kenntnis. Du weißt, es ist nicht
meine Antwort, aber ich behaupte auch nicht, dass meine Antwort die
richtige gewesen wäre. Ich halte auch weiterhin alles, was auf Oekonux
real passiert, für eine wichtige empirische Erfahrung - egal, wie die
Weichen gestellt werden und wie's ausgeht.

In dem Sinne betrachte ich die Entscheidung als gefallen. Ich werde mich
auch weiter an der Debatte auf ox-de beteiligen, wenn auch in geringerer
Intensität und mit engerem Fokus als bisher. Die Sachen auf pox und ggf.
hier werde ich allerdings noch zu Ende führen.

Doch nun zu einzelnen Punkten deiner Antwort.

hgg: ich glaube, es ist an der Zeit, mal ernsthaft auch auf ox-de
über die praktischen Ergebnisse der Moderation zu sprechen und
welche Auswirkungen sie auf Oekonux als Gesamtprojekt hat. Ich
verweise in dem Zusammenhang auch auf meine beiden Digests auf
pox.

Dafür ist es nicht Zeit, solange diese Dinge einen eigenen
Kommunikationsraum haben. Du weißt das auch ganz genau - sonst würdest
du deine Macht nutzen und mit deiner anderen Mail-Adresse posten. Mit
anderen Worten: Mails wie die, die du hier zitierst, sind blanke
Provokation.

Es scheint dich zu irritieren, dass ich diese Machtmittel bewusst
*nicht* nutze? Wieso sind meine beiden Digests auf pox "blanke
Provokation"? Am 28.9 schriebst du noch

Thanks for your summary. I planned to do something similar but you
saved me from this work.

Weil ich das praktische Voranschreiten der Moderation deutlich
kritischer sehe als du?

Dass die *Diskussion* der Angelegenheiten, welche die
ox-de-Subjekte selbst betreffen - sowohl von dir als auch StefanMn
als Meta-Diskussion qualifiziert - vom Moderatorenteam noch immer
als "nunmal off-topic" für ox-de qualifiziert wird

Das ist so und das bleibt solange so, bis ...

Ja, und das ist für mich als Teil von (1) gegessen, wenn es hier nicht
noch ganz große Stürme gibt, wovon ich allerdings nicht ausgehe.

und ein entsprechender Thread, an dem StefanMz, El Casi, Jac und
ich beteiligt waren, in rüder Weise von StefanMn zerhackt worden
ist,

Nun, wenn wir alle Threads einfach weiter laufen lassen wollten, dann
könnten wir uns die Moderation auch schenken - aber dann eben auch
ganz [ox-de] um nochmal an die bislang einzig vorgebrachte Alternative
zu einer weiteren Beschädigung des Projekts zu erinnern. Das kann also
kein Kritierium sein.

Bei einer engen Führung der Oekonux-Thematik ist das sicher richtig. Die
Frage nach einem (öffentlichen) Raum, in dem solche substanziellen
Differenzen über Oekonux als Projekt ausgetragen werden können, ist
damit aber nicht beantwortet.

Immerhin bemühen sich die wenigen Leute, die sich überhaupt an die
Moderation ran trauen, zunehmend auch Begründungen für ihre
Entscheidungen abzugeben. Das finde ich eine gute Entwicklung und sie
trägt sicher auch dazu bei, Entscheidungen transparent zu machen und
damit eben auch Zeichen zu setzen.

Ja, das finde auch ich extrem positiv - die Akteure und ihre Positionen
und Motivationen werden so deutlicher sichtbar. Man muss sie ja nicht
teilen, aber allein schon diese zu verstehen versuchen ist sehr hilfreich.

ist ein klares Zeichen dafür, dass die Moderation für die Zwecke
benutzt wird, die Kritiker von Anfang an unterstellt haben: Als
Machtmittel zur Durchsetzung einer speziellen Sicht auf Oekonux als
der "gesetzten".

Nun fragt sich natürlich, wozu eine Moderation sonst überhaupt gut
sein sollte. Es kann ja nur das Wesen einer Moderation sein, eine
spezielle Sicht gegen andere durchzusetzen - eben mit dem Machtmittel
der Moderation.

Nun, am Anfang stand die abendliche Debatte in Hütten. Und da ging es,
so meine Erinnerung, gerade darum, eine solche *inhaltliche* Normierung
zu vermeiden und die Moderation allein auf den teilweise rüden Ton, der
sich breit gemacht hatte, zu beschränken.

Ich möchte an dieser Stelle auch darauf hinweisen, dass du die
Moderation befürwortet hast. Nun gut, du hast das zwar kurz später
wieder in Frage gestellt, aber das heißt letzlich nur, dass du
mindestens zu einem Zeitpunkt wohl nicht gewusst hast, wovon du
redest...

Dazu hatte ich mich auf pox bereits geäußert.

Dass es nicht meine Sicht ist, hatte ich mehrfach deutlich zu
erkennen gegeben. 

Hans-Gert, du hast wieder und wieder deutlich gemacht, dass dir die
ganze Richtung nicht passt. Kurz zusammen gefasst: Du willst Oekonux
zu einem deutschen Verein machen, der sich an die PDS anlehnt. ...

Absurd, insbesondere das Thema PDS. Dass ich politisch in der Nähe
gewisser Kreise im Umfeld dieser Partei stehe, was das auch immer heißen
mag, ist - unvoreingenommene Recherche im Internet vorausgesetzt -
genauso evident wie die Auseinandersetzungen mit gewissen dieser "Brüder
und Schwestern" auf inhaltlicher und auch persönlicher Ebene. Auch
verstehe ich nicht, was bei dir "die PDS" ist. Hört sich ja wie ein
monolithischer Verein an.

Und schließlich kann ich nicht nachvollziehen, wenn du in dieser
Richtung so große Berührungsängste hast, warum du dir für
Oekonux-Projekte dort immer wieder finanzielle Unterstützung holst.

Da die "Moderation" insbesondere auch gegenüber meiner Person
inzwischen ein unerträgliches Ausmaß von Zensur erreicht hat,

Zensur ist zunächst mal eine staatliche Maßnahme und die kann Oekonux
aus offensichtlichen Gründen gar nicht ergreifen. 

Die im Lexikon zu findende Definition "staatliche Prüfung von
Druckerzeugnissen" stimmt nach meinem Verständnis mit der in linken
Kreisen - ich rechne Oekonux dazu - verwendeten Semantik dieser
Bezeichnung in keiner Weise überein.  Im Gegenteil, Linke haben darunter
immer verstanden, dass Machtmittel - und nicht unbedingt staatliche -
eingesetzt werden, um unliebsame Positionen zu behindern und zu
unterdrücken. Ein Begriff wie "Selbstzensur" ergäbe sonst überhaupt
keinen Sinn.

Vielleicht interessiert es dich, dass dieses Argument (keine Zensur,
weil nicht staatlich) auch in der Sache Hoevels,
http://www.hg-graebe.de/WAK-Leipzig/2006-10-18.html, gebracht wird.

Davon abgesehen werden deine Postings brav auf den Oekonux-Seiten
archiviert und also veröffentlicht und sie sind auch googlebar. 

Ja, das weiß ich auch zu würdigen.

betrachte ich das Experiment für mich als beendet. Ich könnte dem
zwar aus einer Position des "trusted sender" begegnen, finde es
aber - wie im Übrigen auch beim Experiment Hütten - extrem
spannend, dies genau *nicht* zu tun,

Wie wir wissen, hatte auch diese Aussage nur eine sehr beschränkte
Halbwertszeit. 

Das müsstest du mir noch mal genauer erläutern, weil ich es nicht verstehe.

Und das Beste ist ja auch, dass du offenbar ganz genau weißt, was on-
und off-topic ist. Dein Posting zum UhrG-Gesetz ist ziemlich eindeutig
on-topic und *das* wiederum hast du mit deiner trusted Adresse
gepostet. 

Das hat eine ganz profane Erklärung: Aus der Leipziger Uni heraus werden
nur emails aus der domäne uni-leipzig.de akzeptiert. Hielt ich in dem
Fall (ein Posting klar innerhalb der Rahmen (1)) mit meinem Gewissen
vereinbar.

Das Bild verdichtet sich also: Du provoziert wissentlich.

Wenn du das so siehst. Ich habe alle Beiträge, von deren strittigem
Charakter ich ausgehen musste, den Moderatoren vorgelegt. In der Tat
wissentlich und nicht aus technischer Blödheit. Dazu hatte ich auf pox
schon geschrieben.

Der Punkt ist, dass trolliges Verhalten wie deins *anderen* 
Entfaltungsspielräume *nimmt*. Die Leute haben sich ja wohl kaum 
deswegen von [ox-de] abgemeldet, weil sich durch die Entwicklung der 
Liste ihre Entfaltungsspielräume irgend wie vergrößert hätten. Nein, 
sie sind weggeekelt worden.

Nun, ein paar Stimmen dazu gibt es auf [chox] (Karl Dietz und Rudolf
Sponsel). Die wirst du nicht gelten lassen, okay. Gibt es andere
Aussagen, aus denen sich die Gründe des Abmeldens empirisch und nicht
nur aus Mutmaßungen erschließen lassen? Du wirst verstehen, dass ich die
Einschätzung "trolliges Verhalten wie deins" nicht teile.

Und außer den Leuten mit regelmäßig trolligem Verhalten habe ich auch
keinen gesehen, der dagegen etwas einzuwenden gehabt hätte. Und dass
die trollig Handelnden aufschreien ist ja klar. Mir wäre es im
Gegenteil sogar verdächtig, wäre das nicht der Fall. Dann würde die
Moderation wirklich die Falschen treffen.

Der subjektive Charakter der Einschätzung, was "trollig" ist und was
nicht, ist dir sicher klar.

... und pflügt die letzten zarten Pflänzchen unter - Unkraut!

Nun, dafür haben andere lange vor mir schon so nachhaltig gesorgt, 
dass bereits die Auflösung der Liste zu Debatte stand. Du gehörst 
leider zu diesem Personenkreis. Wäre es so, wie du es hier
darstellst, wärst du längst aus dem Projekt geflogen.

Eine unvoreingenommene *gemeinsame* Analyse, ob es wirklich eine "empty
shell" war, steht aus.

Viele Grüße, hgg

-- 

  Prof. Dr. Hans-Gert Graebe, Inst. Informatik, Univ. Leipzig
  Augustusplatz, D-04109 Leipzig, Raum 5-53	
  tel. : +49 341 97 32248
  email: graebe informatik.uni-leipzig.de
  Home Page: http://www.informatik.uni-leipzig.de/~graebe




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