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Re: [ox-de] Situationen statt Personen



Hi!

On Fr, 2006-07-28 at 18:54 [PHONE NUMBER REMOVED], alfred morhammer wrote:
[...]
wenn das alles stimmt, + ich glaube es, sonst hätt ich es nicht angeführt,
dann kann das künftige heil nicht in noch mehr arbeiten (produzieren) liegen,
denn dieses arbeiten (prodzieren) ist eben in meinen augen nix weiter als ein
nicht erkanntes schaden-anrichten.

Ich vermute hier den Knackpunkt. Jenseits dessen, dass man sich
überlegen muss, ob im Kommunismus (a.k.a. befreite Gesellschaft, a.k.a.
<society without a name>) die Produktion noch als solche zu benennen ist
oder inwiefern diese Bezeichnung eng mit der Formgebung und -sprache des
Kapitalismus vermengt ist, sollten wir schon klar kriegen, dass Arbeit
== Produktion nicht aufgeht. Produktion ist, um eine durchaus
verabsulutierende Definition zu Grunde zu legen, die Erschaffung von
Gütern (und eben nicht zwangsweise Waren), während Arbeit eine
spezifische Organisierung dieser Produktion ist. 

+ manche oder vielleicht sogar ziemlich viele meinen mit diesem schaden-anrichten,
das sie abeiten nennen etwas zu leisten, das anerkennung verdient.

m.e. ist das wirkli kranke, dass die meisten durch das infantile auf "arbeit" fixiert sein
nicht erkennen, dass das leid in der welt längst nicht mehr an den hergestellten mengen
liegt, sondern die probleme von den untauglichen verteilungsmechanismen herrühren.

Hier wiederum gehe ich zu 100% da core. Aber das bedeutet doch gerade,
dass die Form (»Produktion«) von ihrer konkreten Materialisierung
(»Arbeit«) zu trennen ist, um analytisch passgenau zu sein.
[...]
zu dem kommt es, weil in den hochentwickelten(?) ländern ein system existiert,
dass künstlich mangel erzeugt, aber dies im dort existierenden arbeitswahn
unerkannt bleibt oder verdrängt wird, um in diesem wahnhaften angeblich wohlstands-
+ anerkennungsfördernden verhalten weiter verharren zu können.

Hier dann wieder die IMHO nicht sinnvolle Vermengung: Arbeitswahn und
Wohlstand hängen mehr oder weniger zufällig hier zusammen, so würde ich
behaupten. Die Notwendigkeit, Güter sinnvoll, das heißt verstandesgemäß
zu verteilen, ist erst einmal von der grundsätzlichen Maxime, Wohlstand
zu schaffen, getrennt.
[...]

Gruß, Lars
-- 
      "Kriterium des Wahren ist nicht seine unmittelbare
          Kommunizierbarkeit an jedermann"
         -- Theodor Wiesengrund Adorno, aus: »Negative Dialektik«

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