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Re: [ox] Wer ist dieses "wir" ?



Wenn dies ein Projekt ist, welches, angeregt von FLOSS-Erfahrungen, den
"Leistungsdenken" zu ueberwinden trachtet, dann sehe ich schwarz fuer das
Projekt.  Noch schwaerzer als für ein Biologie-Projekt, das angeblichen neuen 
Belegen für die Schöpfungslehre nachspürt.
 
Leistungsdenken ist solange "natürlich", wie Erfolg, Leistung, Bedeutung, die
soziale Stufe etc. notwendig ist, um darin die eigene Hilflosigkeit, Schwäche, 
Ohnmacht und eigene Lebendigkeit abzulehnen. Solange diese Entfremdung
besteht und das gesellschaftliche Paradigma bedient, besteht das Bedürfnis,
für Leistung einen Lohn einzufordern

Interessant, ich habe allerdings Schwierigkeiten, das zu verstehen, was du
schreibst.  Du setzt hier recht viel psychologisches voraus.

Ich sehe Leistungsdruck schlicht als Grundbedingung menschlicher (und
überhaupt biologischer) Existenz.  Ebenso ist die Möglichkeit, diesen Druck
durch Tausch zu vermindern eine Grundbedingung.  Dabei geht man anderen
Menschen/Wesen gegenüber Verpflichtungen ein und übernimmt somit einen
Teil des Drucks, der auf ihnen lastet.  Aber der Druck bleibt Motor all
der Anstrengungen, die man übernimmt, um ihn zu mindern.  Je weniger
direkt er spürbar ist, umso entfremdeter das Gemeinwesen.  Besonders
entfremdet war wohl die Industriegesellschaft des 19.-20. Jahrhunderts
mit ihren Großunternehmen und Sozialstaatsbürokratien.  Nur dort konnten
vermutlich Vorstellungen wie die einer gänzlichen Überwindung des
Leistungsdenkens gedeihen.




 





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