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Re: [ox] P/P-Zusammenfassung



Hallo Jan & Liste,

Jan Krüger schrieb:
Ich stelle jetzt einfach noch mal ein paar Fragen, die mich pers??nlich
an der Thematik interessieren.

a) Wer nimmt, und vorallem wie nimmst du die genaue Klassifizierung in
die beiden Lager vor, denn wenn du sie Entmachten willst, musst du ja
nun erstmal Wissen, wenn du da Entmachten willst. Das ist nat?ºrlich
hinf?§llig, wenn du doch annehmen solltest, dass es beim Predator sein,
nicht ausschlie?ülich auf den Menschen, sondern auch auf sein
gesellschaftliches Umfeld und andere Faktoren, ankommt, da du dann eine
Entmachtung eventuell doch durch Ver?§ndern der Gesellschaftlichen
Umst?§nde erreichst.

Ja, die Sache ist dadurch kompliziert, dass Predators "strukturelle
Gewalt" kollektiv ausüben.  Es genügt also nicht, einzelne "oberste"
Predators zu entmachten --obwohl das ein geeigneter erster Schritt
ist--, sondern die Strukturen sind auch zu ändern.  Dies ist ein
langer Umbildungsprozess, der mit der Etablierung von Produzenten-
Solidarität einhergeht.

Betr. "genaue Klassifizierung in die beiden Lager" nochmals:
Aufgrund des Spektrums ist es nicht möglich, aber auch nicht nötig,
eine binäre Aufteilung vorzunehmen.  Primär geht es darum, klare
Predator-Exemplare mit hoher Machtkonzentration zu entmachten
und in diesen Funktionen durch klare Produzenten zu ersetzen.
Dann können in den bestehenden Strukturen die Werte "von oben
und unten her" in Richtung Produzentenwerte verschoben werden.


b) Wie genau stellst du dir diese Entmachtung der Predatoren vor.

Predator-Politiker und -Abgeordnete sollten abgewählt und
gar nicht erst als Kandidaten von den Parteien nominiert werden.
In undemokratischen Bereichen (Wirtschaft und andere Diktaturen ;-})
sowie "hinter den Kulissen" der Politik ist die Entmachtung noch
schwieriger.  Da sind ganze Seilschaften und Meta-Seilschaften zu
entmachten.  Voraussetzung dazu ist jedenfalls die allgemeine
Bewusstmachung des asozialen Charakters und der negativen Folgen
von Predators an der Macht -- es ist nicht möglich, solange sich
Predators als "Volksvertreter" aufspielen können und damit durchkommen.
Wenn sich Produzenten darüber klar werden, und in der Politik
unkorrumpierte Produzenten an der Macht sind, können sie
solidarisch zueinander die Predators auch in den
undemokratischen Bereichen aus der Macht drücken.


c) Diese Frage habe ich mir beim lesen des Threads mehrfach gestellt.
Wie du ja selber sagst, sind die Herrschaftsstrukturen der Predatoren
stets oligarchisch ausgelegt. Wenn du nun meinst, dass man Menschen so
einfach in zwei Lager unterteilen kann, muss man sich dann nicht erst
einmal Fragen, ob die Mehrheit der Menschen Producer oder doch
Predatoren sind, die leider nie die Chance hatten "ihre Natur"
auszuleben (zu arm, leider von Nebenpredator ausgebotet, pech gehabt,
etc.) ? Und was w?§re deiner Meinung nach zu tun, wenn man zu dem Schlu?ü
kommen m?ºsste, dass nach deiner Theorie, leider die Mehrheit aus
Predatoren zusammen gesetzt ist ?

Historisch waren die Predators immer in der Minderheit (z.B. wenige
Adlige vs. viele Bauern/Handwerker), und anders geht es ja gar nicht,
denn ein System mit mehr Ausbeutern als Ausgebeuteten würde schnell
zusammenbrechen -- oder schon mit einem Ausbeuter auf 2 Ausgebeutete...
Mit zunehmender Produktivität braucht es zwar weniger Produzenten pro
Predator, aber andererseits stiegen ja auch die Ansprüche (und
Kontostände) der Predators.

Kleine Predators können durchaus auch "ihre Natur ausleben", z.B.
durch Kriminalität.  Aber diese sind ja auch in der Minderheit.

Gerade Leute im "Mittelfeld" des P/P-Spektrums können sich unter
dem Einfluss mächtiger Predators natürlich zum Predator-Ende des
Spektrums "hingezogen" fühlen, da Predator-Verhaltensweisen "belohnt"
werden -- aber dieser Trend lässt sich wohl auch wieder umkehren, wenn
die gesellschaftlichen Spitzen und Strukturen auf Produzenten-Werte
"umgepolt" wurden.


Einiges von dem wurde auch schon besprochen. Ich dachte nur es w?§re gut,
wenn du deine abschlie?üende Zusammenfassung noch um diese Punkte
erweitern k??nntest.

Danke für den Feedback.

Gruss,
Christoph



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