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Re: [ox] Potsdamer Denkschrift 2005



Christoph Reuss wrote:
Und Konflikte wird es dabei nie wieder geben?

Doch, aber die lassen sich unter Produzenten vernünftiger und
kostengünstiger lösen als durch Predator-Anwälte und Richter, die
als lachende Dritte primär um ihre Honorar- und Prestige-Maximierung
besorgt sind.

Und kontroverse Konflikte? Und Kompromisse? Vielleicht nach dem Motto:
"Du hilfst mir heute, ich helf dir morgen". Aber was, wenn du morgen
sagst "Ich hab es mir anders überlegt"? Kehren wir zum guten alten
"Vertrag per Handschlag" zurück oder sind da vielleicht doch ein paar
Elemente heutigen Vertragsrechts was Bewahrenswertes?

Von *wem* übernehmen die Produzenten die "Verantwortung für ihr
Tun"?

Von den sie bevormundenden Predators?  Obwohl, die handeln ja eh
ziemlich verantwortungsLOS...  Eigentlich ist die Frage falsch gestellt...

Vielleicht ist es nicht meine Frage, sondern dein Statement "Produzenten
können ganz gut selbst Verantwortung für ihr Tun übernehmen"? Hier auf
der Liste wird in dem Kontext viel über "Selbstentfaltung" reflektiert
und über "Gestaltungsanspruch". Allerdings Vorsicht: Auch Predators
reden gern in diesen Worten und meinen es auf ihre Weise sogar so. Aber
eben Entfaltung auf Kosten anderer. Man muss also schon *sehr* genau
hinschauen.

Wenn diese Einschätzung auf inhaltlichen Argumenten basiert, dann ist
es eine Produzenten-Massnahme.  

Klar: "Die Arbeiterklasse hat immer recht" (oder war es "die Partei"?)
Nimm's einfach mal als Erfahrung eines Menschen, der solche
"Einschätzung auf inhaltlichen Argumenten" basierend hautnah erlebt hat.
Ich halte es schlicht für unmöglich, eine solche klassische
Predator-Technologie positiv wenden zu können. Schon gar nicht mit einer
solchen normativen Behauptung:

Würde die Beurteilung hingegen auf Machtspielchen zum Selbstzweck
oder auf irrationalen Antipathien basieren, dann wäre es "eine
klassische Predator-Technologie".

Genau in der Frage gibt es hier deutlich auseinanderlaufende Positionen.
Common sense herrscht in der Frage, ...

Du meintest wohl "Konsens"... (common sense = gesunder Menschenverstand)

So viel zum Thema "sich ausdrücken in einer anderen als der
Muttersprache", was anderenthreads ja ausführlich diskutiert wird. Mein
Sprachgefühl assoziiert "common sense" mit "weitgehende Übereinstimmung"
und das meine ich hier (was vielleicht noch was anderes ist als Konsens).

HGG

-- 

  Prof. Dr. Hans-Gert Graebe, Inst. Informatik, Univ. Leipzig
  Augustusplatz, D-04109 Leipzig, Raum 5-53	
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  email: graebe informatik.uni-leipzig.de
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