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listen, niveau, toleranz, ...(was: Re: [ox] Abschied)



Hi,

ich habe eben ein bisschen im ox-archiv gelesen, da fiel mir diese 
mail von s.mz. in die hände - und da ich eh was sagen wollte zu 
einer anm.erkung von s.mn. zu hgg in dem er von "niveau" spricht, 
diese mail von mir incl. full quote der alten mail. was ich wichtig 
finde bei all diesen dingen in der mailerei ist zum einen eine 
toleranz im guten sinne und aus meiner langen zeit im netz: 
projekte oder listen aus den die "positiven nerver" weg-gehen 
werden langweiliger - das wort "positive nerver" fiel mir eben ein, ich 
denke, es ist intuitiv verstehbar auch ohne grosse definition - ein 
anderes wort in diesem kontext wäre für mich 
"ambiguitätstoleranz" - und je höher die ist, umso interessanter 
kann eine liste sein - während im anderen fall - wenn es also vor 
allem um "recht haben" geht - die sache wiederum "langweiliger" 
wird.

um mal ein beispiel zu nennen: die IMD-L - die war mal eine gute 
liste - lang ists her - dann kam ein "big stress" incl. ausschluss 
und ab dann gings bergab. imho. - wie gesagt schon lange her... 
sehr lange.

ok, soweit von mir. karl.


Am 12 Mar 2005, um 16:55 hat Stefan Meretz geschrieben:

Hi Benni,

On Thursday 10 March 2005 12:30, Benni Baermann wrote:
So, da ich scheinbar nur noch nerve, mach ich mich vom Acker.
Traurig, dass ich mich überhaupt nicht verständlich machen kann.

Das ist nicht so (und du weisst das). Ich glaube, du hast erwartet, 
dass noch mehr Leute deine Kritik an StefanMn aufgreifen und in eine 
ähnliche Richtung argumentieren.

Ich habe nicht deswegen nichts gesagt, weil ich alle einzelnen 
Entscheidungen von StefanMn richtig finde oder weil ich seine 
Position komplett teile (die Konsenstheorie sehe ich nach wie vor 
kritisch, unangemessen für eine Freie Gesellschaft), sondern weil 
Oekonux im Großen und Ganzen existiert, weil StefanMn dafür sorgt. 
Mir ist also mehr oder weniger egal, ob er im Einzelnen recht hat, 
und ich muss auch seinen Stil nicht toll finden (die Anpissereien in 
deine Richtung finde ich ziemlich doof), sondern ein Prozess der 
kollektiven Entfaltung muss möglich sein. Und das sehe ich als 
Gegeben an, das ermöglicht StefanMn und noch ein paar Andere mehr, 
die (oft ungesehen) im Hintergrund dafür sorgen, dass eine Lern- und 
Entwicklungs-Infrastruktur - und das ist Oekonux im Wesentlichen - 
funktioniert.

Für mich ist es kein Ziel, eine inhaltliche Übereinstimmung zu 
erreichen oder andere Leute von Richtigkeit meiner Auffassungen zu 
überzeugen, sondern einen Prozess zu haben, in dem sich 
unterschiedliche Leute mit unterschiedlichen Meinungen bewegen 
können, die aber grundsätzlich den Zweck des Projektes 
(Verallgemeinerung der Prinzipien Freier Software) teilen.

Eine Grenze wäre dort erreicht, wo das nicht mehr geht. Das wäre ein 
Grund zum Fork (und nicht einer "Wahl"). Ein Fork ist dann nötig, 
wenn sich Leute blockieren und der Prozess zum Erliegen kommt. Dann 
kann eine Trennung produktiv sein. Na ja, wie du von unserem 
WAK-Haufen in Berlin weisst, wo ein Teil des Haufens unseren Fork 
nicht akzeptieren kann, ist auch das leicht formuliert und schwer 
gemacht. Anderes Negativbeispiel ist Krisis/Exit, die auch nicht in 
der Lage waren, einen produktiven Fork zu vollziehen.

Ich werd noch eine Weile bei Wiki2 mitmachen und mal gucken, wie
sich das entwickelt.

Euch wünsch ich trotz allem alles Gute. Hab hier viel gelernt und
viele interessante Leute kennengelernt.

Ich finde es schade, dass du weg bist. Mails von dir habe ich immer 
neugierig gelesen. Deine "operaistische Sicht";-) wird mir fehlen! 
Und wer wird die Freie Kooperation so leidenschaftlich vertreten? Ich 
hoffe, dass du nach einer Auszeit wiederkommst.

Ciao,
Stefan

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