[ox] "GPL" für materielle Güter
- From: Erich Turnwald-Kurtz <turnwaldkurtz tiscali.de>
- Date: Thu, 10 Mar 2005 18:18:54 +0100
Hallo Liste,
nachdem mein Vorschlag(meine Frage) nach einem ersten freien Produkt
nicht sehr viel Resonanz ausgelöst hat, (ist wohl in so einer konkreten Form
auch noch ein bischen viel verlangt;-))
suche ich dennoch nach Möglichkeiten die Konzepte der Freien Software Bewegung
die eine GPL-Gesellschaft tragen könnten, auszudehnen auf die heutige Welt
der materiellen Güter. Diesbezüglich ist mir da noch nichts konkretes
untergekommen.
Der Erfolgsfaktor der FreeSoftware ist, neben dem unbestrittenen Enthusiasmus
der beteiligten Menschen, doch sicherlich die GPL vom RMS.
Also denke ich mir, warum nicht analog zu RMS's GPL einen Besitzvertrag für
freie Güter machen. Vielleicht gehe ich ja in die Geschichte ein *duck* ;-)
So wie die GPL als Lizenz das Gesetz benutzt um die allgemein gebräuchliche
Art der Benutzung einer Lizenz auf den Kopf zu stellen, so ist es doch ebenso
denkbar durch einem Besitzvertrag mit der Menschheit das Besitztum zu
befreien.
Folgende Regeln habe ich mir dabei gedacht:
1) Die Community tritt als BesitzerIn von Gütern auf.
Nach dem Übergang in die GPL-Gesellschaft erübrigt sich dieser Punkt.
Besitztum ist dann nicht mehr notwendig. Das könnte aber noch dauern.
2) JedeR darf(soll) der Community Güter übereignen.
Es wird sowieso viel zu viel auf den Müll geworfen. Aber auch Spenden
und Erbschaften sind denkbar.
3) Die Community gibt diese Güter an jedeN der/die sie braucht frei weiter.
Dabei wird die Tatsache, daß die Güter eigentlich knapp sind erstmal
ignoriert. Wer zuerst kommt malt zuerst. Engpässe entspannen sich,
wenn der Pool größer wird, oder *utopie* wenn Freie Güter on demand
produziert werden können.
4) Die aktuelle BraucherIn darf die Güter solange behalten bis Sie sie
freiwillig der Community zurückgibt oder die Güter definitiv verbraucht sind.
Erlaubt ist auch, die Güter direkt an jemand weiterzugeben, wenn die
Weitergabe mit der Kenntnisnahme dieser Vereinbarung verbunden ist.
5) Die aktuelle BraucherIn verpflichtet sich diese Güter nicht durch einen
Tausch gegen Geld wieder dem "alten System" zuzuführen. Dies wäre
als Diebstahl gegenüber der Community zu betrachten, und hätte rechtliche
Konsequenzen.
Organisieren könnte man das mit einer Art "FreeBay" im Internet. Die Software
für so ein "FreeBay" müsste sicher erst noch geschrieben werden. Dies sollte
für die Community aber kein Problem darstellen.
Grüße aus dem Frankenland
Erich
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