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Re: [ox] Re: Freiwirtschaft (War: interessantes Interview)



Hallo Lars,

Ich glaube, du verwechselst Freiwirtschaft mit Neoliberalismus.
Eine gegensätzlichere Verwechslung gibt es ja kaum.

Wieso Gegensätzlich? Schwundgeld ist eine Verschärfung der
Verhältnisse, es ist Konsumzwang par excellence.

nein, ist es nicht. Du kannst sparen. Der Wert bleibt bei langfristigen
Anlagen erhalten. Im Wesentlichen ist Freigeld eine Bremse für die
Arm->Reich Pumpe und eine Verstetigung der Umlaufgeschwindigkeit.
Letzteres macht die Geldmenge und damit den Geldwert überhaupt erst
steuerbar. 

Der Kapitalismus, für den der Neoliberalismus eintritt erfordert jedes
Jahr ein Mindestwachstum von 3,5% sonst droht Massenarbeitslosigkeit, ohne
dass das Einkommen dieser Menschen gesichert werden könnte (weil es von
den immer weniger werdendne Arbeitenden bezahlt werden muss). In der
Freiwirtschaft ist kein Wachstumszwang mehr gegeben.

Wo gab es denn antisemitische Untertöne? Außer in aus dem Kontext
gezogenen Zitaten, wobei mir da eigentlich nur eines einfällt. Dass
Gesell Antosemit war ist eine leider immer wiederkehrende
Behauptung, aber eine falsche. SELBST WENN er Antisemit gewesen
wäre, hat das keinen Einfluss auf den Wert seiner anderen Ideen.

Häh? Rudolf Steiner hat neben seinen Rassetheorien vielleicht auch mal
was sinnvolles geschrieben. Trotzdem würde es keinen Sinn ergeben,
sich darauf zu berufen.

Ich sagte nur aus: Nur weil A und B mit Theorie T einverstanden sind und A
ein Antisemit ist, ist der Rückschluss B sei auch ein Anitsemit, falsch.

Naja, es ist durchaus belegbar. Tauschringe usw. heben Verknappung
und Wertverwertung nicht auf, 

Das tun sie doch, sie schaffen Angebote, die es sonst gar nicht gäbe und
verschaffen denen, die sich die Güter und Dienstleistungen auf dem
normalen (künstlich verknappenden) Markt nicht leisten können, die
Möglichkeit, sie sich doch zu leisten. Zudem greift Freiwirtschaft als
Gesamtkonpept gesehen ja gerade die künstliche Verknappung auf.

Die Freiwirtschaft ist vor allem ein Werkzeug, ein Weg zu einer
besseren Welt, und eine Basis für weitere Veränderungen zum
Positiven. Genau so ein Weg, ein Werkzeug, fehlt fast allen
Alternativ-Ideologien. Wobei ich die Freiwirtschaft nichtmal als
Ideologie sehe, denn die Freiwirte sind so unterschiedlich, wie eine
Menschengruppe nur sein kann.

Nein, die Freiwirtschaft verändert nix zum positiven. Sie ändert nur
die Art der Verknappung. 

Wie kommst du zu diesem falschen Schluss?

Warum wird dieser Weg so verteufelt, mit dreisten Lügen,
Unterstellungen und Fehlinterpretationen schlecht gemacht? Denkt
doch stattdessen mal lieber darüber nach, wie ihr die Freiwirtschaft
für eure Ziele als Werkzeug einsetzen könntet! 

Nein, wieso? Was für eine absurde Vorstellung sich Gedanken über
Verschlechterungen zu machen, wenn mensch will das es besser wird 

Aha, Fehlinformationen über andere Wege zu verbreiten, ist also ok, um das
eigentiche Ziel nicht zu gefährden.

Alles Gute wünscht
	Michael

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Organisation: projekt oekonux.de



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