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Re: Urheberrecht und Urheberschaft (was: Re: [pox] Re: [ox] heise online: EU-Rat...)



Ich schrieb.

Merke: der Nutzungsausschluss wird nicht durch das Urheberrecht
geschaffen.

Ohne Urheberrecht kannst du nicht verhindern, dass jemand den Quelltext
nimmt, etwas dazufuegt und ab dann nur noch Binaerkod verwertet.  
Verwertung bedarf zunaechst des Urheberrechts.  Sie wird durch das 

Hoppla, ich meinte:
Verwertung bedarf zunaechst *nicht* des Urheberrechts.

Urheberrecht lediglich ab dem Zeitpunkt erleichtert, wo das Durchsetzen 
von Vertragsverpflichtungen zu unuebersichtlich wird.
 
Mit "kuenstlicher Verknappung" hat UrhR auch darueber hinaus wenig zu tun.

Es geht eher um kuenstliche Vermehrung ansonsten knapper Ressourcen 
(naemlich der fuer das Schaffen von Information zur Verfuegung stehenden 
Personenzeit).  Gleiches gilt auch fuer Patente.  Nur wird das Ziel
oft verfehlt und das System verselbststaendigt sich.

Bei Patenten wird das Ziel regelmaessig verfehlt (Trefferrate vielleicht
2% fuer Software, 20% fuer Patente allgemein, 50% fuer Chemie).  Beim
Urheberrecht kann ich solche Verfehlungen nicht erkennen.  Zumindest nicht
im Bereich der Software.  Ich kenne Leute, die das UrhR beim Remixen von
Liedern fuer stoerend halten, aber aus dem Bereich der Software sind mir
solche Klagen nicht bekannt.  Das Prinzip "Kapieren statt Kopieren" ist
allgemein anerkannte Programmierer-Ethik, und es traegt zum Ansehen freier
Software bei.  Oder soll Freie Software dadurch entstehen, dass jemand
MSOffice dekompiliert und in ein P2P-System einspeist?  Wollen wir diese
Art "freier Software" ?







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