Re: Urheberrecht und Urheberschaft (was: Re: [pox] Re: [ox] heise online: EU-Rat.
- From: "Franz Nahrada" <f.nahrada reflex.at>
- Date: Sun, 29 Feb 2004 13:42:17 +0100
Stefan Meretz schreibt:
Die individuelle oder kollektive Urheberschaft - um vom Recht wegzukommen
- ist ein hohes Gut, und sollte akzeptiert und anerkannt werden. Das ist
in der FS auch der Fall. Die Urheberschaft hat aber nichts zu tun mit der
Nutzungsexklusion, die im Urheberrecht fixiert ist. Copyleft macht ja
nichts weiter, als eben diese Nutzungsexklusion auf der Grundlage des
Urheberrechts auszuhebeln. Eben ein juristischer "Hack".
Du sagst es selbst: auf der Grundlage des Urheberrechtes. darin liegt
einiges an Problematik.
Deswegen mußt Du Deinen offensichtlichen Selbstwiderspruch auch weiter
reflektieren, wenn Du gleich im Anschluß schreibst:
IMHO sind die Urheberrechte mit der jetzigen Form der Nutzungsexklusion
schädlich. In dieser Form gehören sie genauso wie Patente abgeschafft.
Gut. Das ist das eine. das andere ist die Idee der Urheberschaft als
allgemein konsensfähiges "Gut" (ich schreib jetzt nicht mal Rechtsgut)
Ob man die Urheberschaft dann noch rechtlich fixieren muss, wage ich zu
bezweifeln. Deren Anerkennung ist ohnehin ein sozialer Prozess - siehe
FS.
Ich halte die Idee Urheberschaft für ein ganz wichtiges und zentrales
Element und gehe darin mit Dir konform. Es ist für die Gesellschaft
wichtig, welche Individuen was hervorgebracht haben, auch wenn es im Werk
und seiner Nutzung direkt keine Rolle spielt. Es ist viemehr die Grundlage
ganz anderer Prozesse, die auf diesem objektiven Wissen ihre Grundlage
haben. Ganz plakativ: Wir wollen es ganz einfach wissen, wers war, weil
wir sowohl "Bravo" als auch "Buh" sagen können - wollen!
Franz
________________________________
Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: projekt oekonux.de