Message 07817 [Homepage] [Navigation]
Thread: oxdeT07679 Message: 85/128 L25 [In index]
[First in Thread] [Last in Thread] [Date Next] [Date Prev]
[Next in Thread] [Prev in Thread] [Next Thread] [Prev Thread]

Re: [ox] ... auf den Punkt



hallo Franz und alle!
nur einige ergaenzungen, entschuldigt die kuerze.

火曜日 06 1月 2004 18:53、Franz Nahrada さんは書きました:
Holger Weiss writes:
Daher sind Forderungen, die
implizit oder explizit eine Rueckkehr zu vorkapitalistischen Formen
beinhalten (Subsistenzproduktion, um nur ein Beispiel zu nennen), meine
Sache nicht. Mein obiger Satz zur Produktivkraft ist aber wiederum
absolut nicht unumstritten, solche Fragen sind nicht einfach "am Rande"
beantwortbar.
.......
Für mich ist in gewisser Weise Subsistenz ein wieder anzustrebender
Zustand. Das heißt, daß eine möglichst große Autarkie und Autonomie im
Leben der Menschen allgemeines gesellschaftliches Ziel ist. Ich halte
gerade dieses Ziel der restituierten Subsistenz und die globale
Zusammenarbeit für dieses Ziel für eine mehrheitsfähige politische
Forderung.

kapitalismus und marktwirtschaft haben subsistenz nie verdraengt. tatsache
ist, dasz der groszteil der menschen bis heute von subsistenz lebt. die
probleme ergeben sich auch nicht daraus, dasz der kapitalismus in der krise
ist, sondern vielmehr dadurch, dasz er die subsistenz - von der die meisten
menschen leben - mehr und mehr verdraengt, auf der suche nach
verwertungsmoeglichkeiten. und es zeigt sich immer deutlicher, dasz es nicht
moeglich ist, vom kapitalismus zu leben. und zwar in dem masze, in dem er
bereiche der gesellschaft uebernimmt - und versagt.
wenn ich die generation meiner groszeltern anschaue, erkenne ich, dasz die
sich hauptsaechlich auszerhalb der marktwirtschaft reproduziert hatten. und
in meiner generation bemerke ich, mehr und mehr menschen brauchen mehrere
jobs (auch dieses joben ist ja letztendlich subsistenz) um sich zu erhalten +
sogenannter nachbarschaftshilfe + verwandte am land, etc. (probleme ergeben
sich haeufig daraus, dasz viele nicht mehr die moeglichkeit haben, auf diese
auszermarktwirtschaftlichen verbindungen zurueckzugreifen). somit bleibt nur
die generation meiner eltern, die (mehr oder WENIGER) von marktwirtschaft
gelebt haben. meine mutter war architekt und wir konnten von ihrem gehalt,
und meinem vater leben. aber viele leute, die sich zb. wochenendhaeuser
gebaut haben, wie haben die das gemacht? sicher nicht "offiziell" und schon
gar nicht mit "menschlicher" zeiteinteilung.

Geschichte spielt sich eben nicht als linearer Fortschrittsprozeß ab.

wenn wir uns den letzten uebergang ansehen, musz man sagen, der feudalismus
ist gescheitert, er konnte die aufgaben und probleme nicht bewaeltigen. der
kapitalismus ist wohl mit gewalt durchgesetzt worden, aber nicht gegen den
feudalismus. die damaligen herrscher sind abgetreten, zum teil wie die
regierungen in Osteuropa am ende des realsozialismus (was nicht heiszen soll,
dasz die macht dadurch nicht in den haenden der selben familien geblieben ist
- bei beiden uebergaengen). der kapitalismus war - im anschlusz an den
feudalismus -  nur EINE moeglichkeit weiterzuwirtschaften, und es gibt
gewisse gruende dafuer, dasz er sich als naechstes wirtschaftssystem
durchgesetzt hat. in der Freien Software wird ja auch deutlich, dasz es
auszerdem noch - aeltere - probleme gibt: herrschaft (siehe:
selbstentfaltung, selbstorganisation, globale vernetzung = direkter kontakt
zwischen menschen), und, das ist vielleicht noch nicht so in blickfeld
gerueckt: patriarchat.
im rueckblick kann man verstehen, was die gruende der entwicklung waren, aber
mit dem begriff "evolution" waere ich da vorsichtig. trotzdem gefaellt mir
die darstellung der produktivkraftentwicklung, wie sie StefanMz.
praesentiert. damit laesst sich, glaube ich, etwas bewegen.

Vielleicht ist das auch gerade eines der Motive mit dem die Krisis Leute
über die Aufklärung herfallen, diesen Fortschrittsmythos zu destruieren.
In gewisser Hinsicht gefällt mir das Bild einer Spirale oder eines Pendels
besser. Aber das ist eben auch nur ein Bild. Für mich ist es logisch und
plausibel, nach dem Zustand der Hypervergesellschaftung und Globalisierung
auf höherer Ebene wieder in der Konzentration auf Lebensraum und
Kultivierung weiterzumachen. Unter Bewahrung gewisser technischer
Errungenschaften wohlgemerkt!

Das zumindest hat die Idee der Globalen Dörfer, die bolo-Geschichte von
p.m., die Aufklärungskritik der Krisis gemeinsam: daß wir den Zustand
"Mittelalter" in vielen Punkten keineswegs so dunkel beurteilen wie unsere
offiziellen Ideologien.

Franz

________________________________
Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: projekt oekonux.de

--
http://www.widerspruch.at
http://www.oekonux.de
=============================================
another world is possible!
もうひとつの世界は可能だ。




________________________________
Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: projekt oekonux.de



[English translation]
Thread: oxdeT07679 Message: 85/128 L25 [In index]
Message 07817 [Homepage] [Navigation]