Re: [ox] ... auf den Punkt
- From: "Karl Dietz" <karl.dietz gmx.de>
- Date: Tue, 6 Jan 2004 13:50:32 +0100
Am 6 Jan 2004, um 13:29 hat Laurent Straskraba geschrieben:
Und mich würde auch interessieren, wie man das nennen soll, wenn
es (s.o.) keinen Tausch gibt, die Leute aber doch die
(Informations-)Produkte haben wollen. Und wie bezeichnet man dann
die Tätigkeit, wenn es keine Arbeit ist?
hi,
die def. des wortes "arbeit" ist wohl eines der schwierigsten dinge,
die es so gibt. in list48 wurde neulich lange und ausführlich über
das diskutiert, was eine "realabstraktion" sei. nachfolgend einige
infos und noch ein terminhinweis weil dort u.a. steht: "bei uns ist
alles arbeit".
karl @ work (oder wie oder was?)
* Erich Ribolits : [Die Arbeit hoch?], [Arbeit macht nicht frei!]
* Axel Braig, Ulrich Renz: Die Kunst weniger zu arbeiten, Berlin 2001
* Feministische Arbeitsforschung http://home.globalserve.de/~fr3842/texte1.html
* Primo Levi: Lob der Arbeit http://www.labournet.de/diskussion/arbeit/levi.html
* HG Graebe: Zur Zukunft der Arbeit
**http://www.informatik.uni-leipzig.de/~graebe/projekte/infopapers/arbeit1.html
* Kursbuch Arbeit. Ausstieg aus der Jobholder-Gesellschaft - Start in die Tätigkeitskultur?", DVA-Verlag München 2000 . Texte u.a. von Bob Black, AndreGorz, Negt, Sennett, Norbert_Trenkle. Auch ein Artikel über das Projekt: SSM Mülheim
* Begriffsgeschichte http://www.ethikprojekte.ch/texte/arbeit.htm
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Arbeit im ökonomischen Denken - zum Wandel des Arbeitsverständnisses von der Antike bis zur Gegenwart. von Hans Frambach 3-89518-245-1
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Arbeitskreis Lokale Ökonomie (http://www.neue-arbeit-hamburg.de/)
Die Mitglieder arbeiten in normalen Jobs, versuchen das aber
möglichst zu reduzieren und mehr Zeit in die Gemeinschaftsarbeit zu
stecken.
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"(...) je mehr die Arbeit für den Einzelnen zu etwas Äußerlichem wird, desto weniger berührt sie ihn im Bereich des Notwendigen. Von den Erfordernissen der Herrschaft befreit, führt die quantitative Abnahme der Arbeitszeit und Arbeitsenergie zu einer qualitativen Wandlung im menschlichen Dasein:
die Freizeit und nicht die Arbeitszeit bestimmt seinen Gehalt. Der wachsende Bereich der Freiheit wird wirklich zu einem Bereich des Spiels - des freien Spiels der individuellen Fähigkeiten. So befreit, werden die Möglichkeiten neue Formen der Realisierung und Weltentdeckung hervorbringen (...)."
(Herbert Marcuse 1979:190)
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"Bis ins achtzehnte Jahrhundert galt Arbeit als "des freien Mannes unwürdige Mühsal" und bezeichnete fast ausschließlich die Beschäftigung der Knechte und Taglöhner, "die entweder Konsumgüter herstellten oder aber lebensnotwendige Dienste verrichteten, die tagtäglich erneuert werden müssen und
kein dauerhaftes Resultat hinterlassen." Erich Ribolits
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Organisation: projekt oekonux.de