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Re: [ox] Fragen der Frankfurter Rundschau an Oekonux



Michael Hoennig wrote:

Nochmal zur Klarstellung: Logisch sparen die Konzerne, auch
Entwicklungskosten. Aber es ist keinesfalls so, dass die
Software-Entwicklung "kostengünstig an die Open-Source-Community
ausgelagert" wird.

Stimmt. Das hat denen doch auch niemand unterstellt, oder ?
Die Frage war:

"Sparen die auf Gewinne zielenden Firmen wie IBM oder Sun
 Entwicklungskosten, indem sie die Leistungen von
 Freie-Software-Entwicklern verwenden?"

Ich gebe Dir recht, dass Mozilla, OpenOffice.org, etc. sicher
kein Beispiel daf"ur sind, wie man billig Entwicklungskosten
auslagert. Wie diskutiert, liegen hier die Interessen ein bischen
versteckter.
Aber 'die Leistungen von FS Entwicklern' kann man auch anders
'verwenden'. Ich z.B. versuche st"andig, meinen Managern klar
zu machen, dass wir zur Entwicklung unserer software jede Menge
frei verf"ugbarer Komponenten zur"uckgreifen k"onnen, sobald
wir Standard-Technologien verwenden. Also das Gegenteil von
'Not Invented Here'. Das reicht von GUI toolkits "uber XML,
SQL, CORBA, und andere 'commodity' Komponenten, bis hin zu
Entwicklungs-Infrastruktur (build system, unit testing, issue
tracking, etc., etc.).
Und in diesem Bereich k"onnen IT Unternehmen *massiv* sparen,
indem sie Vorhandenes benutzen.

Das ist ein ganz gefährlicher und vielverbreiteter
Irrtum. Gerade die großen Konzerne sind Teil der Open-Source-Community
geworden, und implementieren logischerweise genau das in die OSS Systeme
hinein, was in ihr Geschäftsmodell passt.

Aber das bedeutet auch, dass sie sich eben auf ihr Gesch"aftsmodell
besinnen, d.h. verstehen, dass GUI toolkits heute zum Allgemeingut
geh"oren, und es wenig Sinn macht, selbst in deren (propriet"are)
Entwicklung zu investieren, da f"ur solche Komponenten ein 'open source'
Ansatz viel effizienter ist.
Manche Leute gehen nun soweit zu behaupten, dass 'open source' *nur*
zum Nachmachen bekannter Technologien gut ist, und selbst nicht zur
Innovation im Stande ist. Aber das ist eine andere Geschichte...

Gruss,
		Stefan

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