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Re: [ox] Fwd: Werthaltigkeit von Informationsguetern



* Stefan Meretz <stefan.meretz hbv.org> [2003-09-19 18:37]:
Was sich aber bei mir gerade ändert, ist die ökonomische Begründung: Ich
nahm vorher mehr intuitiv an, dass proprietäre Software substanziell
"werthaltig" ist und Freie Software eben nicht (da sie nicht knapp ist).
Das ist aber ein Argument, dass sich nur auf die Zirkulationssphäre
bezieht, und das greift zu kurz (ähnlich wie Michael Heinrich). Das
Argument, dass Rechtsform keinen Wert schafft, finde ich sehr schlagend.

Da finde ich Grahams anderen Punkte wichtiger. Mein Argument mag falsch
sein, aber ich beziehe mich definitiv _nicht_ auf die Zirkulation
(nirgens habe ich die Tatsache, dass MS mit seinem Office auf dem Markt
einen Preis erzielt, als Argument fuer die Werthaltigkeit angefuehrt;
stattdessen sprach ich von der abstrakten Arbeit, die hier verausgabt
wurde). Zweitens behaupte ich nicht, dass die Rechtsform Wert _schafft_,
das waere absurd. Die Behauptung ist, dass eine der Warenform adaequate
Rechtsform unabdingbare Voraussetzung ist, wenn Software (oder
irgendetwas anderes) als Ware angeboten werden soll. Die _Voraussetzung_
der Wertproduktion ist aber etwas anderes als die Wertproduktion selbst.

Deswegen bin ich gerade dabei, mich von Graham überzeugen zu lassen.

Kannst du mich davor noch bewahren? ;-)

Wie immer ein zeitliches Problem, aber ich gebe mein bestes ;-) Ich
lasse mich da auch gern ueberzeugen (zumal das im Gegenteil einige
Probleme, die ich dazu im Hinterkopf habe, auf einfache Weise loesen
wuerde ;-]). Mein Problem damit ist nur, dass es auf die Unterscheidung
zwischen produktiver und unproduktiver Arbeit angewiesen ist. Beides ist
fuer die Herstellung des Produkts notwendig, aber nur eines von beidem
soll Wert schaffen. Tauscht der Softwareproduzent sein Produkt gegen das
Broetchen des Baeckers, gilt nur die fuer das Pressen der CD notwendige
Arbeit als wertbildend. Wie kommt es zu dieser unterschiedlichen
Bedeutung fuer den Wertbildungsprozess? Das leuchtet mir nicht ein,
uebrigens schon bei Marx nicht (zumindest ist die Trennlinie zwischen
beidem fuer mich nicht nachvollziehbar, mal ist nur die auf die
Zirkulationssphaere bezogene Arbeit unproduktiv, dann faellt ploetzlich
auch Transport und IIRC an mindestens einer Stelle sogar Dienstleistung
mit rein). Naja, das nochmal etwas genauer in meiner Antwort auf sein
Posting.

Holger

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