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Re: [ox] einfach oder doppelt frei



stefan mz writes:
Das gilt IMHO weder für Materialgüter noch für Immaterialgüter. Dem
Dreck, 
der heute als Nahrungsmittel produziert wird, schmeckst du sehr wohl an, 
wer das produziert hat. Und auch die Qualität von prop und freier 
Software ist sehr wohl unterscheidbar - muss das hier repitiert werden?

Was willst du sagen????

1.
Daß die ganze chose nicht so einfach ist. Dem Dreck, der heute produziert
wird, sehe ich weniger an, *wer* ihn produziert hat, sondern eher, *für
wen* er produziert wurde, wie schnell und wie billig die Produktion
verlaufen mußte respektive wie beschränkt das Budget der Kundschaft ist !
Es gibt auch solide und Luxusproduktion. "Luxus" ist dann zum Beispiel
auch daß Du Teile nach 5 Jahren noch nachkaufen kannst!
2.
Mir ist es ein Anliegen, den Kurzschluß abzuwehren, daß die freie
Produktion recht eigentlich nur außerhalb der monetären Sphäre stattfinden
kann. Eher geht es mir um das Wechselverhältnis, das nichtmonetäre freie
Produktion und mit ihr korrespondierende - formell noch warenförmige -
Produktion hervorbringen kann. Also z.B. Freie Software und dafür
optimierte Hardware. etc pp.
2a
Im Grund war die gesamte Geschichte der Industriegesellschaft von
staatlich normierten Systemen der Qualitätssicherung und Wissenschaft
begleitet, die werden jetzt schrittweise kassiert. Ich erinnere mich gut
an die Realität vor 30 Jahren, wie hierzulande ganze Berufsstände noch
penibelst die Qualitätsmaßstäbe ihrer Angebote durchgearbeitet haben,
heute heißt es schlicht, dumm und arrogant: "we dont talk to our
competitors"!
3.
Solche Synergien (siehe 2) sind wichtig, wenn es um historische
Konstellationen geht. Auf geraume Zeit wird dieser Planet von
geschäftsmäßigen Aktivitäten gestaltet werden, dennoch verlagert sich die
Dynamik auf die Keimform. Vereinfachende Behauptungen wie die von der
prinzipiell schlechteren Qualität nicht doppelt freier Software (oder
Produkte überhaupt) versperren den Blick auf diese Dynamik und ihre
Verlaufsformen.

lg

Franz

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