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RE: [ox] Unterschied PC/"Molding" Kulturen? (war: EuroMold - spa



moin Liste, moin Kai,

ich schreib mal 'ne `Antwort'

On 07-Dec-2002 Kai wrote:
Hi, Stefan!

auch ich fand deine Mail sehr interessant, auch eine gute
Ergaenzung zu dem Zeit-Artikel, der neulichs gepostet wurde.

Ein paar Fragen (nicht nur an Dich) aus der Perspektive des
Vergleiches mit dem aufkomemn des PCs (ich hbae damals vor
ca.20 Jahren alles selbst miterlebt):

- was kosten solche Geraete? Ich nehem an,d ass sie zumindest
derzeit noch nicht fuer privatpersonen erschwinglich sind?

ich find die Frage, ob solche Rapid-Modelling-Maschinen für
Privatpersonen erschwinglich sind nicht wichtig. Egal welche Maschine
(Computer, Kaffeemaschine, Waschmaschine, usw.) im Besitz von
Privatpersonen stehen doch die meiste Zeit ungenutz in der Ecke und
`warten' bis irgendwann mal wieder in Arbeitsauftrag kommt. So finde
ich die Frage nach der Zugänglichkeit -- ohne eben selbst eine Maschine
zu haben -- wichtiger, und dafür Organisationformen zu finden,
die in der Gegenwart auch schon realisierbar sind,
eben NutzerInnengemeinschaften, wie vielleicht z.B.
die Hostsharing eG, zubilden.

- gibt es zumindest an den Unis solche Geraete zur freien
Verfuegung? Ich erinnere mich das selbst um 1980 herum an
unserer kleinst Fachhochschule Lueneburg mindestens ein
halbes Dutzend erste PCs (damals noch keine IBMs, sondern
Vorlaeufer) zur Verfuegung der Studenten waren.

Was verstündest du unter `freie Verfügung'?
So das dann Rapid-Prototyping-Maschinen Angehörigen der Hochschule
(beliebig nach Absprache) zur Verfügung stünden?

- wie verbreitet sich das Know How? Gibt es hier
aehnliche (Sub)kulturen wie im OC Bereich? Wird hier
auch das Internet genutzt?

spannende Frage; so web-sites, wie von StefanMn in seiner Mail
angeführt http://www.engineersedge.com, liefern vielleicht mit weiterem
Suchen indizien. Ich bin nicht aus der Rapid-Prototyper-Szene, so dass
ich auch nichts genaues weiß...

- wie sind die Kosten fuer das Material? Das war ja
im PC Bereich (sofern es darauf ueberhaupt ankam),
vergleichsweise vernachlaessigbar.

Das Material ist -- wie MaWi am Montag geschrieben hat -- eine
entscheidende Größe des Know How, neben -- grob gemutmaßt -- der
*passenden* Energie, mit der z.B. der LASER bei den Sinter-Maschinen
in dem Material drin rum brutzelt, und eben allem anderen was
verfahrenstechnisch variiert werden kann ...

- bis wanns chaetzt ihr ein, dass die Technik eine
Massenkultur wird? Und wenn, eher nur fuer den Produktionsbereich
oder tatsaechlich auch fuer die "Massen"? Und falls fuer
die Massen - auch mit realem Gebrauchswert oder nur als
Hype-Angeberversion oder so dass man nix gescheites damit
anfangen kann?

Die Zeiträumen, in denen sich Rapid-Modelling/Rapid-Tooling in der
Maschinenbau-Branche durchsetzt, sind glaub ich gut mit den Zeiträumen
in der Büro-Technik/Datenverarbeitungstechnik vergleichbar; bzw. mit
den Zeiträumen der letzten (vorangegengenen) Veränderungen bei
Material-Be-/Verarbeitungsmaschinen. So haben sich Computer gesteuerte
Werkzeugmaschinen (= Bearbeitungsmaschinen wie Dreh-, Fräs-Maschinen) in
weniger als zehn Jahren (vollständig) durchgesetzt.
Ein paar Jahre und es ist völlig üblich, z. B. für den Werkzeugbau und
Formen- und Modellbau.

[Erklärung: Werkzeugbau betrifft das, was Stefan im EuroMold-Mail unter
dem Punkt Spritzgusstechnik erwähnt hat, Werkzeuge gibt es aber auch
noch andere für ander Fertigungsverfahren. Formenbau ist so ähnlich, da
werden Guss-(Gieß-)Formen hergestellt, Modellbau baut ein Modell des
späteren Produkts aus leicht bearbeitbarem (formbaren) Werkstoff; von
dem Modell kann dann als Negativ-Abdruck eine Guss-(Gieß-)Form --
klassich aus Sand, beim Glockengießen eher aus Ton -- erzeugt werden]

Nochmal: mir scheint es nicht wichtig ob solche Geräte in massenhaft
Stückzahlen wie PersonalComputer oder Automobile an die "Massen"
abgesetzt werden; scheint mir doch auch der Aufwand, die Menge an
Materie, die dann nur in solche für tägliche Bedürfnisse völlig unnützen
Maschinen `verbraten' werden würde absolut bescheuert.
Entscheidend ist welche Menschen wann und wie solche Maschinen für Ihre
Zwecke benutzen können.
Ein schöne Vision dazu ist im Text `Das Utopische Klo',
(maintaint/initiert?) von Anette Schlemm, siehe auch:
http://www.thur.de/philo/klo/uk.htm

adee

ToPu

p.s.: ich geh mit 'ner neuen Mail mal wieder auf "Open Design
Hardware", "Free Hardware", usw. ein...

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Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: projekt oekonux.de


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