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Re: [ox] Re: Umsonstladen



* Thomas Berker <thomas.berker hf.ntnu.no> [2002-11-25 13:14]:
Monday, November 25, 2002, 12:24:18 PM, you wrote:
Dann erklaert mir doch bitte mal, was genau an der Aequivalenz so
schlecht sein soll.  (Ich verkneife mir, zu fragen, infiefern denn
unsere Gesellschaft ueberhaupt durch Aequivalenz beherrscht ist.)
Erstmal ist es doch eine faire Sache, wenn ich genausoviel bekomme,
wie ich gebe, oder nicht?

So wie ichs verstande habe ist nichts gegen gerechten Tausch
einzuwenden. Kritikwuerdig wirds erst dann wenn das Tauschprinzip
verallgemeinert wird und damit Bereichte aequivalent gemacht werden,
die man fuer aequivalent halten mag, oder eben auch nicht. Wenn man
genauer hinsieht, sind die Manoever, die durchgefuehrt werden muessen
um Aequivalenz herzustellen, geradezu abenteuerlich.

Das wuerde bedeuten, die Kritik des Aequivalenzprinzips bezieht sich nur
auf Bereiche, in denen man Aequivalenz (vermeintlich) nicht oder nur
schwer herstellen kann? Ich hatte es so verstanden, dass das
Aequivalenzprinzip idealerweise komplett aus der Welt soll. Gerade beim
Umsonstladen werden ja auch einfache Sachen weggegeben, fuer die die
(wie Du sagst) "Herstellung von Aequivalenz" ansonsten kein Problem ist.

Warum entsprechen drei Stunden meiner Lebenszeit genau dem Stundenlohn
X? Warum war das vor drei Jahren ungefaehr das Zehnfache (kein
Scherz)? Welchem Grad von Gesundheit entspricht der Preis Y, den ein
Kranker zahlt?

(Ich wuerde hier jeweils antworten, dass man bei jeder Ware, auch bei
der Arbeitskraft oder der Gesundheitsleistung, den Preis in letzter
Instanz nur auf die Menge der fuer die jeweilige Ware aufgewendeten
Arbeit zurueckfuehren kann.)

Dies und dass mit einer gewissen Menge Geld in diesen unseren
Gesellschaften eine ganze Menge von 'Dingen' erwerbbar ist, deutet
darauf hin, dass der Aequivalententausch weit durchgesetzt ist. Die
Geschichte der letzten 300 Jahre ist u.a. eine Geschichte dieser
Durchsetzung.

Jep.

Nichts allerdings spricht dafuer, dass es so sein muss.

Richtig. Ich fragte ja nur, warum man es anders haben _will_.

Holger

-- 
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