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Re: [ox] Re: Umsonstladen



* Benni Baermann <benni obda.de> [2002-11-25 09:58]:
Kein Idealismus weit und breit also.

Auf dieser Liste wurde der Umsonstladen hauptsaechlich deshalb gefeiert,
weil er ein Instrument gegen das "boese Rechnen", gegen das
Aequivalenzprinzip sein soll, das diese Gesellschaft beherrscht. Nicht
als rein pragmatisches Mittel.

Wenn Euch aber interessiert, warum in dieser Gesellschaftsform "viel
zu viel gerechnet" wird, warum also Karstadt sein Zeugs nicht
umsonst weggeben kann, dann hilft es doch nichts, einen Umsonstladen
aufzumachen, sondern dann muss man sich anschauen, wie das
Aequivalenzprinzip entstanden ist, was es genau ausmacht und wie die
Bedingungen seiner Abschaffung sind.

Sicher interessant. Vor allem der letzte Punkt.

Typisch! Gleich abschaffen, bevor man ueberhaupt verstanden hat, was man
da abschaffen will. Die ersten Punkte sind Voraussetzung fuer den
letzten, daher sind vor allem erstmal _die_ interessant.

Es hilft allerdings nichts mit jeglicher Praxis zu warten, bis man die
perfekte Theorie hat.

Und wer genau soll das gefordert haben? Auch typisch. Wenn ich sage,
"_diese_ Praxis taugt nicht zur Gesellschaftsveraenderung", lautet die
Antwort: "besser irgendeine Praxis als gar keine Praxis". Auch immer
sehr beliebt: "Was schlaegst Du denn vor?"

Besser ist es, beides in ein produktives Wechselverhältnis treten
zu lassen.

Jep. Ich sehe nur nicht, inwiefern ein Umsonstladen in irgendeinem
Wechselverhaeltns zu irgendeiner Theorie steht. Das beschraenkt sich
doch auf die Behauptung, in unserer Gesellschaft waere das
Aequivalenzprinzip vorherrschend und das sei "schlecht". Dann erklaert
mir doch bitte mal, was genau an der Aequivalenz so schlecht sein soll.
(Ich verkneife mir, zu fragen, infiefern denn unsere Gesellschaft
ueberhaupt durch Aequivalenz beherrscht ist.) Erstmal ist es doch eine
faire Sache, wenn ich genausoviel bekomme, wie ich gebe, oder nicht?

Holger

-- 
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