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Naturgesetzlichkeit und Psyche? (was: Re: [ox] Freie Energie & Freie Information)



Hi Christoph und alle!

4 days ago Christoph Reuss wrote:
Stefan Merten schrieb am 15.1.:
so sehr weigere ich mich auch
menschliche Gesellschaften mit Phänomenen gleichzusetzen, die den
Naturgesetzen unterliegen.

Merke: Ich sprach von Gleichsetzung.

Wenn die menschliche Physe  Naturgesetzen unterliegt, warum sollte nicht
auch die menschliche Psyche Naturgesetzen unterliegen ?  (Physe und
Psyche hängen übrigens zusammen, und deren Zusammenhang unterliegt
ebenfalls Naturgesetzen -- z.B. die Wirkungen von Bewegung, Hitze,
Koffein, Quecksilber etc. auf die Psyche.)

Ich bestreite ja nicht, daß es da Gesetzmäßigkeiten gibt, die auch
beobachtbar und angebbar sind. Daß diese im Gegensatz zu
Naturgesetzten eher als Heuristiken bezeichnet werden müssen, ficht
mich (im Gegensatz zu Jobst?) dabei nicht an. Wichtig ist für mich vor
allem deren Pragmatik: Kann ich in der Praxis damit etwas Vernünftiges
erreichen - und das geht mit psychologischen Erkenntnissen sicher.

Das Vorhandensein von
Freiheitsgraden oder gar "freiem Willen" sollte in beiden Fällen nicht
über das Vorhandensein einschränkender Naturgesetze hinwegtäuschen --
z.B. physisch: Man kann sich zwar "frei" bewegen, muss aber immer die
geltenden Gravitationsgesetze berücksichtigen und sollte sein Verhalten
daran anpassen (z.B. nicht aus dem Fenster springen, um so schneller
zum Parkplatz zu gelangen), und man kann Energie(forme)n ineinander
umwandeln, aber nicht aus "nichts" erzeugen.  Genausowenig können
Individuen und Gesellschaften psychisch über ihren eigenen Schatten
springen.  Das meinte ich mit "psychisches Perpetuum Mobile".

Der Unterschied ist aber, daß die Naturgesetze - zumindest nach allem
was wir wissen - überhistorisch sind. Ich habe da immer noch Zweifel
bei der menschlichen Psyche. Ja, ich weiß, daß ich da wohl schon mal
anderes gesagt habe ;-) . Vielleicht packen wir es ja diesmal, es
aufzudröseln ;-) .

Jedenfalls scheint es mir wichtig, daß im Gegensatz zu den
Naturgesetzen, die Voraussetzungen für menschliche Psychen eben über
weite Strecken änderbar sind. D.h. wie eineR wird, ist eben nicht so
festgelegt, wie ein Apfel vom Baum fällt. Oh je, schwaches Argument -
zerleg's mir ;-) .

Bezogen auf das Listenthema wäre auszuloten, inwieweit die psychischen
Verhältnisse von einer kleinen privilegierten "Nerds"-Elite auf die
Gesamtgesellschaft verallgemeinerbar sind.  (M.E. nicht weit...)

Kannst du das ausführen?


						Mit Freien Grüßen

						Stefan

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