[ox] Spiegel Artikel: Copyleft und Open Source, Teil 2
- From: Robert Gehring <zoroaster snafu.de>
- Date: Wed, 23 Jan 2002 22:59:37 +0000
Guten Abend allerseits,
Spiegel Online hat es endlich vollbracht (nachdem es schon für Montag
angekündigt war), Teil 2 des Artikel über "Copyleft und Open Source" ins Netz
zu bringen.
Jedoch, was lange währt, wird nicht notwendig gut, wie man unschwer erkennen
kann, wenn von einem "Robert Stallman" die Rede (resp. Schreibe) ist. Der
Text ist ohne Zweifel mit der heißen Nadel gestrickt.
Aber für diejenigen, die sich trotzdem dafür interessieren:
"Lob statt Gehalt?
Von Mario Gongolsky
In der Welt der Open Source sind Monopole undenkbar. Geld hingegen wird dort
durchaus verdient - wenn auch Programmierer nicht unbedingt reich werden.
Doch den Entwicklern winkt ja zum regulären Lohn auch der Beifall der
"Gemeinde".
Free Software (siehe Teil 1) und Open Source sind grundverschiedene Dinge.
Sie sind gar - glaubt man den jeweiligen Fürsprechern - inkompatibel, obwohl
beide Bewegungen aus Robert Stallmans offenem Betriebssystem GNU und seiner
besonderen Lizenz, der GPL, hervorgingen. Ehemalige Mitstreiter Stallmans aus
der Copyleft-Bewegung variierten die ursprüngliche Idee und schlugen einen
Kurs ein, der zur Open Source führte.
Die Funktion von Open Source im Vergleich zur proprietären
Softwareentwicklung beschrieb Eric Raymonds sehr plastisch in seiner Theorie
"Die Kathedrale und der Basar" aus dem Jahre 1997, die im folgenden Jahr zur
Selbstdefinition und Namensfindung der "Open Source"-Bewegung führte.
Der Unterschied zwischen Free Software und Open Source liegt in der
"Vererblichkeit von Eigenschaften einer Software", die bei
Open-Source-Produkten durch unterschiedliche Nutzungslizenzen mehr oder
weniger eingeschränkt ist: Bei den dem Copyleft unterliegenden Programmen
bleiben die Rechte auch am veränderten Sourcecode stets Gemeingut, auch das
veränderte Produkt bleibt Teil der ursprünglichen Lizenzierung. Open Source
hingegen toleriert proprietäre Elemente.
Die Unterschiede sind vor allem im unterschiedlichen Umgang mit Lizenzen zu
sehen - und den damit verbundenen Ideologien. Copyleft, sagt Stallman, ist
"ein politisches Statement. Open Source hat keine Ideologie".
Doch auch die Lizenzen von Open-Source-Software werden darauf geprüft, ob
Kernelemente der GPL eingehalten werden. Der Quellcode muss jedem Nutzer zur
Veränderung zur Verfügung stehen, und die Entwicklungsleistung der Software
wird dem Nutzer nicht in Rechnung gestellt.
[...]"
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzkultur/0,1518,druck-178194,00.html
Gruß, Robert
--
Von/From: Dipl.-Inform. Robert Gehring
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