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[ox] Spiegel Artikel: Copyleft und Open Source, Teil 2



Guten Abend allerseits,

Spiegel Online hat es endlich vollbracht (nachdem es schon für Montag 
angekündigt war), Teil 2 des Artikel über "Copyleft und Open Source" ins Netz 
zu bringen.

Jedoch, was lange währt, wird nicht notwendig gut, wie man unschwer erkennen 
kann, wenn von einem "Robert Stallman" die Rede (resp. Schreibe) ist. Der 
Text ist ohne Zweifel mit der heißen Nadel gestrickt.

Aber für diejenigen, die sich trotzdem dafür interessieren:

"Lob statt Gehalt?
 
 Von Mario Gongolsky  

In der Welt der Open Source sind Monopole undenkbar. Geld hingegen wird dort 
durchaus verdient - wenn auch Programmierer nicht unbedingt reich werden. 
Doch den Entwicklern winkt ja zum regulären Lohn auch der Beifall der 
"Gemeinde". 

Free Software (siehe Teil 1) und Open Source sind grundverschiedene Dinge. 
Sie sind gar - glaubt man den jeweiligen Fürsprechern - inkompatibel, obwohl 
beide Bewegungen aus Robert Stallmans offenem Betriebssystem GNU und seiner 
besonderen Lizenz, der GPL, hervorgingen. Ehemalige Mitstreiter Stallmans aus 
der Copyleft-Bewegung variierten die ursprüngliche Idee und schlugen einen 
Kurs ein, der zur Open Source führte. 

Die Funktion von Open Source im Vergleich zur proprietären 
Softwareentwicklung beschrieb Eric Raymonds sehr plastisch in seiner Theorie 
"Die Kathedrale und der Basar" aus dem Jahre 1997, die im folgenden Jahr zur 
Selbstdefinition und Namensfindung der "Open Source"-Bewegung führte. 

Der Unterschied zwischen Free Software und Open Source liegt in der 
"Vererblichkeit von Eigenschaften einer Software", die bei 
Open-Source-Produkten durch unterschiedliche Nutzungslizenzen mehr oder 
weniger eingeschränkt ist: Bei den dem Copyleft unterliegenden Programmen 
bleiben die Rechte auch am veränderten Sourcecode stets Gemeingut, auch das 
veränderte Produkt bleibt Teil der ursprünglichen Lizenzierung. Open Source 
hingegen toleriert proprietäre Elemente. 

Die Unterschiede sind vor allem im unterschiedlichen Umgang mit Lizenzen zu 
sehen - und den damit verbundenen Ideologien. Copyleft, sagt Stallman, ist 
"ein politisches Statement. Open Source hat keine Ideologie". 

Doch auch die Lizenzen von Open-Source-Software werden darauf geprüft, ob 
Kernelemente der GPL eingehalten werden. Der Quellcode muss jedem Nutzer zur 
Veränderung zur Verfügung stehen, und die Entwicklungsleistung der Software 
wird dem Nutzer nicht in Rechnung gestellt. 

[...]"

http://www.spiegel.de/netzwelt/netzkultur/0,1518,druck-178194,00.html

Gruß, Robert
-- 
Von/From: Dipl.-Inform. Robert Gehring
E-Mail:   rag cs.tu-berlin.de
privat:   zoroaster snafu.de
________________________________
Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: projekt oekonux.de


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