RE: [ox] Spiegel Artikel: Copyleft und Open Source, Teil 2
- From: Robert Gehring <zoroaster cs.tu-berlin.de>
- Date: Thu, 7 Feb 2002 11:53:22 +0000
Am Donnerstag, 7. Februar 2002 schrieb Graham Seaman:
sachlich. Aber, wenn man einen Exponentialkurve sieht:
http://www.osdn.com/bcg/bcg/img44.html
wie kann man sagen, dass ein Ereignis an einem Punkt auf der Kurve (die
Schopfung des OSI) die Ursache für die Kurve ist?
Einen *exakten* Punkt (take-off point) wird man wohl nicht finden. Aber
allgemein ist das Phänomen mit den Begriffen "Netzwerkeffe" (network effects)
und Positive Feedback beschrieben worden. Diese sind bei solchen Technologien
festzustellen, die in ihrer Nutzung komplementär sind.
Beispiel: Wenn ich ein Telefon habe kann ich es nur benutzen, wenn jemand
anderes auch ein Telefon hat, den ich anrufen kann. Das gilt für alle Leute,
die sich ein Telefon kaufen.
Dasselbe gilt z.B. nicht für ein Messer oder einen Schrank, die kann ich auch
allein benutzen.
Der Netzwerkeffekt sieht allgemein so aus: Zuerst begeistern sich nur wenige
Leute für eine (inherent komplementäre) Technologie. Je mehr Leute diese
Technologie benutzen, desto interessanter wird es für jede(n) einzelne(n),
die Technologie auch zu benutzen. Ab einem gewissen Punkt verbreitet sich die
Technologie exponentiell schnell. Irgendwann wird eine sehr hohe Verbreitung
erreicht sein, dann tritt ein Sättigungszustand (saturation) ein. Die ganze
Entwicklung hat die Form einer S-Kurve (im Zeitverlauf).
number of
technology
users
| *
| *
| * <-- saturation
| *
| *
| *
| *
| *
| *
| *
| * <-- take-off point
| *
| *
| *
_______________________________ time
Sehr gut beschrieben findet man das alles in Carl Shapiro, Hal R. Varian:
Information Rules, Harvard Business School Press, Boston, MA, 1999.
Gruß, Robert
Ciao,
Graham
(PS apologies to all for my mangling of the German language - blame
babelfish)
Gruß,
Kermit
--
Von/From: Dipl.-Inform. Robert Gehring
E-Mail: rag cs.tu-berlin.de
privat: zoroaster snafu.de
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