Message 04312 [Homepage] [Navigation]
Thread: oxdeT04306 Message: 3/5 L1 [In index]
[First in Thread] [Last in Thread] [Date Next] [Date Prev]
[Next in Thread] [Prev in Thread] [Next Thread] [Prev Thread]

Re: [ox] Re: Macht in der Freien Software



Hallo Petra,

hm, deine letzte pauschale Kritik a la "so einfach ist das alles nicht"
wolltest du nicht ausführen - aus Zeitgründen. Na gut, so isses eben.
Aber über diese deine neue pauschalisierende Kritik, die ich auch wieder
nicht so richtig verstehe, bin ich erneut unglücklich: Ich weiss nicht,
was du meinst, und irgendwie komme ich (u.a.) da unter die Räder, weiss
aber nicht wieso. Ich wüsste es aber gerne. So zwischen den Zeilen und
in Redeform der dritten Person finde ich doof.

RAUNHAAR aol.com wrote:
> irgendwie auffällig, daß Beiträge von Frauen "nicht erinnerlich sind".
> Dazu fällt mir ganz spontan ein, daß "Codierer eben codieren".
> Hauptsache Systemtheorie, weil das System ansich eben die einzige und
> wahre und unhintergehbare Konstante ist.

Wieso "Hauptsache Systemtheorie"? Was hat das mit den codierenden
Codierern zu tun? Was willst du sagen?

> Hier darf ontologisiert werden, was das Zeug
> hält. Und Frauen sind eben "mehr mittelorientiert" (O-Ton Stefan Mz.,
> nachzulesen in vom Benni gestarteten "Patriachats-Thread).

Welche Ontologie meinst du - die Ontologisierung von "System"? Oder
vorgeblicher geschlechtsspezifischer Eigenschaften? Oder beides?

"...darf ontologisiert werden, was das Zeug hält. Und Frauen sind eben
'mehr mittelorientiert'" bezieht sich auf das hier? - O-Ton StefanMz:

 > Meine Beobachtung ist, dass das ganze "Technikzeug" (Hardware,
 > Programmiersprachen) eine Hürde ist. Vielleicht auch die Art der
 > Kommunikation (bloß virtuell, unsinnlich). Noch ne Beobachtung: bei
 > vielen Frauen steht der Mittelcharakter im Vordergrund, während viele
 > Männer sozusagen "identitär" mit Technik umgehen, also sich darüber
 > "definieren".

Eine Beobachtung als Ontologisierung? Meinst du das wirklich? Wie sind
deine Beobachtungen? Sind das auch Ontologisierungen? Ist dir klar, dass
du damit jeden Gründediskurs abschneidest? Aber vielleicht habe ich dich
ja nur falsch verstanden....

> Schon ist der Schritt nur noch ein kurzer festzustellen, daß Frauen
> eben alles andere stehen und liegen lassen, um sich im Wege der
> spezifisch weiblichen Selbstenfaltung  der konkreten Bedürfnisse
> anderer anzunehmen. Schön, dann kann Mann sich ja im hiesigen Kontext
> der "Kontrolle" der Gesellschaftsmaschine zuwenden.

Diesen "kurzen Schritt" verstehe ich nicht. Ich weiss nicht, was du meinst.

Was willst du da für ein assoziatives Raster aufmachen? Mann =
Systemfetischist und Frau = Sozialfetischistin? Oder wie? So in der Art:
"Ja, ja, der Mann will die Kontrolle und die Frau hat ihm den Rücken
frei zu halten - alles die alte Soße"??

> Merke: Nur der bürgerliche Warenfetisch (ein besonders perfider,
> zugegeben) ist der Fetisch, den wir meinen. Alles vorher war
> personal-konkret systemisch richtig und krankte lediglich an
> "Herrschaft".

Das schliesst wohl an die nicht-weitergeführte Diskussion über den
Fetisch an. Wenn dem so ist, dann führe doch deine Kritik dort bitte
konkret an den Thesen zur historischen Rolle des Fetischs, die ich dort
formulierte (als Kritik an Ontologisierung des Fetischs bei Krisis) aus.
Und nicht so btw.

> Das wird Mann in Zukunft besser machen. Die Lösung haben wir "schon
> in der Tasche" (siehe englische Mailing-List).

Diese (ironische) Anmerkung verwies vor allem und gerade auf das
"Transformationsproblem", das IMHO ein wesentlich gravierenderes ist,
als sich eine andere Art von Vergesellschaftung vorzustellen.

> Das ist Utopismus in Reinkultur, oder: Wir wissen, wie das
> System beschaffen sein muß, in dem jede/r "frei" sein kann.

Das könnte eine spannende Diskussion ergeben: Was ist Utopismus, wann
wird die Grenze dorthin überschritten? Das wirft nämlich interessante
erkenntnistheoretische Fragen auf, etwa ob eine Negation der Negation
("Aufhebung") vorstellbar ist, oder wir - aus erkenntnislogischen
Gründen - bei der einfachen Negation verharren müssen (wie Krisis).

> Und bist Du nicht
> willig/gläubig, dann geh doch ... nach drüben.

Hey, wir sind doch hier nicht in einer "Freien Kooperation" mit
Drohungen und so;-)

Mehr Butter bei die Fische!

Ciao,
Stefan

--
     Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di
     Internetredaktion
     Potsdamer Platz 10, 10785 Berlin
--
     stefan.meretz verdi.de
     maintaining: http://www.verdi.de
     private stuff: http://www.meretz.de
--




________________________________
Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: projekt oekonux.de


[English translation]
Thread: oxdeT04306 Message: 3/5 L1 [In index]
Message 04312 [Homepage] [Navigation]