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Re: [ox] WOS2 -- Wohlstand



Hallo!

On Fri, Nov 02, 2001 at 04:20:02PM [PHONE NUMBER REMOVED], Gregor Zeitlinger wrote:
On Fri, 2 Nov 2001, Benni Bärmann wrote:
Hierin steckt glaube ich ein Grundproblem dieser Diskussion. Die Kritik, die
einige hier an "Ökonomie" generell üben, beruht genau darauf, dass solches
"Gegenrechnen" von "Gütern" oder "Werten" nicht möglich ist, oder eben nur
über ein Abstraktum ala Geld vermittelbar ist.
So sehr ich deine Schlussfolgerungen am Ende teile, ist mir nicht klar was
du erreichten willst, wenn du Vergleiche ausschliesst. Es muss nicht ueber
Geld erfolgen, aber ich frage mich, wie ich etwas analsieren/untersuchen
soll, wenn ich keine Vergleiche anstellen darf. Dann kann man ja gar keine
aussage treffen. 

Man darf schon vergleichen, das Problem tritt erst auf, wenn die
Vergleichbarkeit gesellschaftlich wirksam wird. Wenn ich mit Dir einen
Gummiball gegen eine Hundehütte tausche, ist das noch nicht das Problem. Es
ist aber ein Problem, wenn ich mit Dir einen Gummiball gegen eine Hundehütte
tausche, weil beides 42 Lewonzen "wert" ist. Das ist auch der Grund weswegen
"Potlatsch"-artige "Tauschringe" (wobei der Name dann garnicht mehr so
richtig stimmt) Ok sind, aber solche, in denen mit Hilfe einer
"Währung" - sei sie auch zinsfrei oder mit negativem Zins versehen -
getauscht wird, nicht.

Hab ich das falsch verstanden oder meinst du man darf das
ganze nicht analysieren, weil schon die analyse das Objekt veraendert,
aehlich der heisenbergschen Unschaerferelation. Dann haetten wir naemlich
wirklich ein Problem, weil es dann ja gar keine Argumente gaebe, die fuer
das eine oder das andere System sprechen wuerden...

Es gibt tatsächlich so etwas wie die Heisenbergsche Unschärferelation in der
Gesellschaftstheorie. Jede kritische Theorie muss sich damit
auseinandersetzen, dass sie einerseits selbst von den Verhältnissen geprägt
ist, die sie analysieren will und andererseits die Verhältnisse aber auch
schon wieder durch ihre pure Existenz verändert. Ersteres ist der Grund,
weswegen Revolutionen eigentlich unmöglich sind und letzteres der Grund,
weswegen sie trotzdem stattfinden :-)

Grüße, Benni
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Organisation: projekt oekonux.de


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