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Re: [ox] Re: Arbeit, Produktion, Wert?



Hallo!

On Mon, Oct 08, 2001 at 01:26:04AM [PHONE NUMBER REMOVED], Ingo Heer wrote:
Aber das ist auch eh ein generelles Problem, dass ich mit dem Marxismus hab,
dass er seine eigene Historizität manchmal vergisst.

Den Marxismus gibt es nicht. Was du hier ansprichst, ist eine
Ontologisierung eines Prozesses. Dieser ist jedoch sehr komplex und es
gibt sehr viele verschiedene Denkrichtungen, die sich auf Marx berufen
und dann gibt es auch noch Leute, welche an Marx anknüpfen, ohne sich
apologetisch zu verhalten.


Deswegen ja auch das "manchmal".

Und da habe ich keine große Kritik daran. In einer mail als Antwort auf
Stefan Merten habe ich angedeutet, dass der Marxsche Arbeitsbegriff
heute präzisiert werden könnte, dies würde aber die Sache in deinem
Sinne noch mehr komplizieren.
Ich habe auch bisher nirgendwo in der Literatur eine Kritik am Marxschen
Arbeitsbegriff finden können.

Von Kurz gibts irgendwas dazu, glaub ich.

Kannst du die Quelle nennen?

Na, vielleicht in "Die Verlorene Ehre der Arbeit". Ansonsten wird der
Marxsche Arbeitsbegriff auch in der hier ja viel genannten kritischen
Psychologie kritisiert, wenn ich das richtig in Errinnerung habe. In beiden
Fällen geht es darum, dass nicht "Arbeit" den Menschen zum Menschen macht.
Vielleicht ist das aber auch garnicht dass, was Du unter einer "Kritik des
Arbeitsbegriffs" verstehst, keine Ahnung.

Nicht nur. Sie sind auch Stil. Und der kann zur Verständigung beitragen oder
eben nicht.

Mag sein. Damit kenne ich mich nicht aus. Vielleicht kannst du mir
erklären, was der Stil bringt?

Na, manches versteht mancher besser als anderes. War nicht besonders
tiefsinnig gemeint.

Achwas. Siehst Du mal. Ich hab dich also immer noch nicht verstanden. Setzt
das nicht nach Deiner Definition voraus, dass mein Geist nach linearen
Naturgesetzen funktioniert? Das fände ich - gelinde gesagt - erschreckend.

Ich habe gesagt: erst ausdenken, was du tippen willst (wie das dein
Geist macht, ist mir egal, linear, zirkulär, vernetzt oder noch anders),
danach das tippen. Und nur dieses Tippen ist Arbeit. Also, das passt
sehr gut zum Marxschen Arbeitsbegriff, den ich soweit teile, bis auf die
Möglichkeit der Modernisierung, wie ich das angedeutet habe.

Aha. Dann werd ich vielleicht bei Gelegenheit und wenn ich wieder etwas
wacher bin mal im Thread zurückblättern. Vielleicht kann ich euch ja im
zweiten Anlauf folgen.

Grüße, Benni
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