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Re: [ox] Re: Arbeit, Produktion, Wert?



Hallo Benni,

Benni Bärmann schrieb:

Hallo Ingo,

On Sun, Oct 07, 2001 at 10:05:16PM +0200, Ingo Heer wrote:
Auch die bäuerliche Tätigkeit läßt sich in Arbeit und andere
Produkktionstätigkeiten aufteilen. In der Tat hat es der Bauer bei der
Nahrungsmittelproduktion mit lebenden Systemen (Pflanzen und Tiere) zu
tun, die sich nicht funktional 'verhalten'. Dies macht der bäuerlichen
'Planung' oft einen Strich durch die Rechnung (Planung).

Ahso. Du meinst das tatsächlich so krass. Das war mir nicht bewusst. Was
genau gewinnt man durch diese Differenzierung?

Erstens: genaue Begriffsbildungen verhindern
Verständigungsschwierigkeiten.
Möglicherweise ist das schon alles. Ich werde mir aber darber noch
weitere Gedanken machen.

Dass andere Produktionstätigkeit als Arbeit mehr Mühsal und Plag mit
sich bringen kann, ist dir vielleicht noch nicht aufgefallen.

Na, wenn ich überhaupt irgendwie "Arbeit" definieren müsste, dann vieleicht
noch am ehesten als "Mühsal und Plag", was ja auch seine ethymologischen
Wurzeln sind.

In unserer Alltagssprache verstehen wir alle dies unter Arbeit. Aber
wenn ich die Intention dieser Liste richtig verstanden habe, geht es
hier darum, die Begriffe wissenschaftlich zu klären.

Ich sehe nicht so ganz, was es bringt sich einen Begriff hinzudefinieren,
den keiner mehr versteht.

Ich habe überhaupt keinen Begriff von Arbeit irgendwie hindefiniert,
sondern bin davon ausgegangen, wie Marx den Begriff Arbeit definiert.
Und da habe ich keine große Kritik daran. In einer mail als Antwort auf
Stefan Merten habe ich angedeutet, dass der Marxsche Arbeitsbegriff
heute präzisiert werden könnte, dies würde aber die Sache in deinem
Sinne noch mehr komplizieren. 
Ich habe auch bisher nirgendwo in der Literatur eine Kritik am Marxschen
Arbeitsbegriff finden können.

Wenn Du diese Differenzierung irgendwie
theoretisch fruchtbar machen kannst (wobei ich noch nicht soganz sehe, wie
das gehen soll), rede doch lieber von "produktiver Tätigkeit, die auf
linearen Naturgesetzmäßigkeiten basiert". Du kannst das ja dann vielleich
"linprod" nennen oder so, wenn es Dir zu lang wird. Aber "Arbeit" ist
sowieso schon ein so schillernder Begriff, wenn Du den jetzt so stark
einengst, wird Dich niemand mehr verstehen. Was ja scheinbar auch sogar für
die geübten Marxexegeten zutrifft, zu denen ich ganz sicher nicht zähle.

Das theoretisch Fruchtbarmachen habe ich schon oben angesprochen.
Das Umbenennen eines Begriffs bringt überhaupt nichts. Namen sind Schall
und Rauch.
Ich habe überhaupt nichts eingeengt, sondern Stefan hat Marx anders
verstanden als ich. Du siehst also, dass es hier um
Verstädigungsprobleme geht. Und diese lassen sich nicht durch
Namensänderungen beseitigen.

Nicht nur
der Arbeiter am Stahlofen bekommt Schwielen an den Händen.

Sowieso. Ich krieg die immer vom Oxmails tippen und darin ist ja dann, wenn
ich Dich richtig verstanden habe 0% Arbeit ;-)

Gerade nicht. Das Tippen ist ja eine planbare Tätigkeit, vorausgesetzt,
du weißt was du tippen willst. Dies läßt sich aber voneinander
unterscheiden. Erst überlegst du dir, was du tippen willst, danach
tippst du dies ein.
 
Falls dein Beitrag aber nur ein Teil unserer Spaßgesellschaft gewesen
sein sollte,

Nein, leider nicht. Ich kenn mich in dem Thema viel zu schlecht aus um Späße
drüber machen zu können.

Ich les dann mal - trotz beginnender Bombardierung :-( - die
Kapital-Zusammenfassung mit den hübschen Bildern von Bernd weiter, damit ich
wenigstens zum nächsten Krieg mitreden kann.

Grüße, Benni

Gruß Ingo.
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