Terrorismusfreie Oekonomie (was: Re: [ox] Re: [ox] Re: jubelnde Palaestinenser)
- From: Stefan Merten <smerten oekonux.de>
- Date: Mon, 24 Sep 2001 23:54:14 +0200
Hi Johannes und alle!
Yesterday Johannes Stockmeier wrote:
am 23.09.2001 14:47 Uhr schrieb PILCH Hartmut unter phm a2e.de:
Welche ökonomie kann denn ohne einen "Repressions- und Militärapparat"
existieren?
=> Bislang noch keine. Über eine solche Möglichkeit nachzudenken, dafür bin
ich in dieser Liste. Nur in einer solchen Ökonomie gibt es keinen
Terrorismus - und eine Menge anderer unerfreulicher Dinge auch nicht.
Die antagonistischen, d.h. die unaufhebbaren Widersprüche müßten
verschwinden. Eine der hier geäußerten Basisthesen ist ja das Diktum,
daß in einer GPL-Gesellschaft die Selbstentfaltung der Einzelnen die
*Voraussetzung* für die Selbstentfaltung aller ist. Dann macht weder
Terrorismus noch Krieg irgendeinen Sinn. Dann würde beides noch viel
fundamentaler gegen die eigenen Interessen verstoßen als zumindest
Krieg das heute schon tut.
Es ist eine vage Hoffnung von mir, daß es sich bei dem roll back, das wir
gegenwärtig erleben, um das letzte Gefecht der alten Formation handelt.
Da bin ich ziemlich sicher.
Ich fürchte allerdings, daß wir hoffen müssen, das der Laden (nein,
nicht Osama Bin ;-) ) noch lange genug hält. Wenn die Feinde der
Zivilisation - also die KapitalistInnen und ihre HelfershelferInnen -
uns erst in die Barbarei gecrasht / gebombt haben, dann ist es erstmal
Essig mit einer positiven Alternative. Wir *brauchen* schließlich das
vorhandene gesellschaftliche Produktivkraftniveau um darauf aufzubauen
bzw. es selbstenfalterisch umzubauen.
Jaja, ich weis was man dem entgegnen kann; soviel aber ist sicher:
funktionieren wird das nicht, die Welt über eine Mixtur von Patriotismus
nach Innen und Allianzen nach Außen noch einmal zusammenzuschweißen.
In der Tat habe ich beim aktuellen Propagandafeldzug mehr als bei den
letzten den Eindruck, daß doch auch recht viele wirklich intelligente
Leute gezeigt werden - und die sind sich eigentlich alle einig darin,
daß die TäterInnen (soweit sie überhaupt noch leben...) bestraft
werden müssen und alles darüberhinaus nur schädlich ist. Andererseits
steht Europa diesmal nicht so im Mittelpunkt und die europäische
Interessenlage ist wohl auch reichlich unklar. Wahrscheinlich werden
wir deswegen noch nicht auf Krieg eingeschworen.
Mit Freien Grüßen
Stefan
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