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Re: [ox] [Fwd: [pox] joytopia]



hallo franz!


also:
Zum x-ten Mal und noch mal ganz deutlich: Wir reden hier über eine
Gesellschaft

     *ohne* Geld,

    *ohne* Tausch,

      *ohne* (abstrakte) Arbeit

und dennoch

  *ohne* Knappheit.

meiner meinung nach war da der hauptaussagepunkt und dazu hast Du leider
nichts gesagt.


zu den einzelnen ideen vorab:
wovon du schreibst ist nix neues: hat es seit ca. 100.000 jahren
(anthropologen streiten ob niicht 200.000 oder mehr, naja, egal) gegeben -
in diversen stammesgesellschaften weltweit (ob hopi, eskomi, sioux, maya,
inka, indios, san, aborigines, und sehr viele mehr ...).

das leben der jeweiligen stammesmitglieder verläuft in totaler sicherheit
der stammesgemeinschaft, geburtsrecht ist nahrung (und dazu notwenige
ausbildung), medizinische verpflegung (durch medizinmänner) und
altersvorsorge (ehre und achtung vor dem wissen/der erfahrung des alters)

eigentlich alles punkte die sich als ideal unserer gesellschaft darstellen.

der, naja "preis" dafür ist ein, von westlicher sicht "primitiv" genanntes
leben. "primitiv" ist von unserer (stark amerikanisch = USA) geprägten
"zivilisation", in der jeder als wild, eingeboren und idiotisch gilt, der
nicht fernsieht, sich bei mc-plastic den wamst vollschlägt, mirko-soft
verwendet oder cola trinkt.

wir, die zivilisierten, "übersehen" bzw. vergessen dabei allzuoft, dass all
díese "primitiven" stammes-menschen genau die gleichen gefühle wie wir alle
haben, in der selben qualität (vielleicht noch intensiver) ... aber kein
fernseher = idiot.

also, all diese stämme lebten (und leben teils noch) *ohne* geld, *ohne*
tausch und *ohne* (abstrakte) arbeit (wenn man bedenkt: die leute verbringen
ca. 2-4 stunden des tages mit der nahrungsbeschaffung (=arbeit) der rest
vergeht mit spielen, geschichten erzählen/zuhören, div. ritualen
undspiritueller weiterentwicklung ... eigentlich das, wovon wir fast alle
träumen!!!)

also nicht, dass es soclhe gesellschaften nicht gäbe ... die frage ist, ob
wir bereit sind, den preis (des "luxus" bzw. der "zivilisiertheit") zu
zahlen?

und da setzt eben joytopia ein.

*ohne* geld

es ist unrealistisch zu erwartem alle leute weltweit werden alles geld
verbrennen, nur weil einer eine super idee hat. dazu ist zu viel macht in
den händen von zu wenigen leuten, die eher einen weltkrieg herbeischwören
als diese macht aus den händen zu geben )... aber das ist ein anderes
thema)!

bei joytopia gibt es weiterhin geld, weil wir es gewöhnt sind, mit etwas
"abstraktem" zu handeln.

es ist allerdings die grundversorgung für alle menschen, unabhängig vom
alter/geschlecht, gescihert.
wer luxus haben will, muss dafür eben mehr tun, mehr arbeiten.

was allerdings nicht funktioniert ist das horten von geld, da es laufend
weniger wert wird.
diese idee ist nicht neu, weder von joytopia noch von silvio gesell oder wie
sie auch immer heissen erfunden. das hat es im mittelalter schon mal gegeben
(demurage-währung) bzw. zur zeit der pharaonen. mehr info unter
www.futuremoney.de vom berhard lietaer, die buchauszüge nachlesen.

*ohne* tausch
*ohne* arbeit

ich kenne niemanden, der es aushällt, ein jahr NICHTS, also absulut NICHTS
zu tun. das ist meiner meinung nach auch gegen die natur des menschen, naja
egal.
jede/r soll jedoch das tun, was er/sie wirklich will und wobei sie/er spass
hat! und solange sie/er spass hat ... das beugt der überproduktion vor.
(unser problem heute ist nicht, dass wir zu wenig nahrung haben ... das
problem ist die schlechte verteilung eben dieser)
die lokale wirtschaft soll dabei gestärkt werden, das geld soll nicht durch
multinationale konzerne abgeschröpft werde (und dadurch in den jeweiligen
regionen "knapp" werden. nur "knappes geld" ist wertvolles geld. zuviel geld
= inflation, und die ist schlecht, behaupten "experten" ... meiner meinung
nach der totale quatsch, aber diskutieren hat hier keinen zweck, schätz'
ich)

ohne tausch müsste jeder persönlich total autark werden, d.h. seineigenes
essen anbauen, seine eigenen kleider herstellen usw. wenn's das ist was du
willst wünsch ich dir viel spass bei lernen all dieser dinge. ist sicher
irre spannend, aber ich will auch irgendwie andere sachen machen ... ;-)

*ohne* knappheit
wie gesagt, knappheit war/ist nicht das problem, es liegt in der verteilung
und in der gier des menschen.

naja, nur einige gedanken ...


wie, und der mensch hebt sich durch dieses "werk" vom natürlichem ab?
öhm,
das dürfte wohl einer der gröberen fehler sein, die uns in den letzten
6.000 jahren passiert ist: anzunehmen, wir seien KEIN teil der natur,
anders (besser?) oder sonstwas.
fakt bleibt: natur ist, und wir sind ein GLEICHWERTIGER teil von ihr ...
gleichwertig mit jedem tier, baum, berg ... . was wir der natur antun,
tun
wir uns an.
naja, und dann das *nicht" natürlich obern trifft mich schon, weil ohne
natürlichem ansatz gehts aus dem ganzen schlamassel nicht raus - und da
meine ich gar nicht die gesellschaftlichen probleme, sondern die
*natürlichen*, mit der NATUR zusammenhängenden!

ciao,
franz
--

hier hab' ich irgendwie deinen kommentar vermisst!

liebe grüsse



go


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