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Re: [ox] Re: Reproduktion, Arbeit, Leistungsprinzip?



Hallo!

On Mon, Feb 05, 2001 at 06:45:47AM -0500, RalfKrae aol.com wrote:
Das Problem wird vielleicht klarer, wenn wir von dir nicht als Produzentem, 
sondern als Konsumentem ausgehen, der z.B. einen neuen Computer braucht. 
[...]

Das mag jetzt überspitzt erscheinen, aber so sähe das für einen Großteil der 
von uns konsumierten und für mehr oder minder notwendig gehaltenen Produkte 
aus. Kurzum: Dein Vorschlag mag in einer weitestgehend autarken Dorfgemeinde 
funktionieren können, aber am Stand der gesellschaftlichen und 
internationalen Arbeitsteilung geht er völlig vorbei.

Dazu folgende Anmerkungen:

- Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass die Beziehungen zwischen
Individuen irgendwie einfacher geartet seien als gesellschaftliche
Beziehungen zwischen Gruppen von Individuen. Man kann Gesellschaft
als selbstähnlichen Prozess auffassen, der auf allen Ebenen
schwierig ist. (Steht übrigens auch so bei Spehr) 

- Du machst den alten argumentativen Trick der Liberalen mit der
einsamen Insel. Tatsächlich finden wir aber schon gesellschaftliche
Produktionsverhältnisse vor und diese zu verändern ist etwas völlig
anderes als aus dem Nichts eine Gesellschaft zu erschaffen.
Letzteres ist überhaupt nicht unsere Aufgabe.

[...], bedeutet je höher die Grundsicherung ist, dass um so mehr die 
Arbeitenden dafür zu arbeiten gezwungen sind, um das zu finanzieren. 

Auch hier übersiehst Du, dass das nur gilt solange man ein
moralisches Recht der Arbeitenden anerkennt, das über das der
Nichtarbeitenden nicht nur hinausgeht sondern dieses sogar
konstituiert. Das ist genau das alte Arbeiterbewegungsdogma. Mit dem
ist eine Grundsicherung natürlich nicht zu haben.

Grüße, Benni
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