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Re: [ox] Re: Reproduktion, Arbeit, Leistungsprinzip?



In einer eMail vom 05.02.01 13:50:47 (MEZ) Mitteleuropäische Zeit schreibt 
benni cs.uni-frankfurt.de:

Hallo!
 
Auch hallo

 - Du machst den alten argumentativen Trick der Liberalen mit der
 einsamen Insel. Tatsächlich finden wir aber schon gesellschaftliche
 Produktionsverhältnisse vor und diese zu verändern ist etwas völlig
 anderes als aus dem Nichts eine Gesellschaft zu erschaffen.
 Letzteres ist überhaupt nicht unsere Aufgabe.
 
Aber auch die vorgefundenen Reproduktionsstrukturen nicht zerfallen zu 
lassen, sondern sinnvoll weiter zu entwickeln, stellt das gleiche Problem.

 > [...], bedeutet je höher die Grundsicherung ist, dass um so mehr die 
 > Arbeitenden dafür zu arbeiten gezwungen sind, um das zu finanzieren. 
 
 Auch hier übersiehst Du, dass das nur gilt solange man ein
 moralisches Recht der Arbeitenden anerkennt, das über das der
 Nichtarbeitenden nicht nur hinausgeht sondern dieses sogar
 konstituiert. Das ist genau das alte Arbeiterbewegungsdogma. Mit dem
 ist eine Grundsicherung natürlich nicht zu haben.

Es geht gar nicht um Moral und Dogmen dabei, sondern um 
Tatsachenzusammenhänge. Das kann doch nicht so schwierig sein. Jede 
Grundsicherung setzt voraus, dass gearbeitet wird. Eine Grundsicherung nach 
dem Motto "wenn die hoch genug ist, braucht niemand mehr zu arbeiten" - weil 
was man braucht holt man aus dem Supermarkt, wozu also arbeiten, ist genauso 
schlau wie dass man keine Kraftwerke braucht, weil der Strom doch aus der 
Steckdose kommt.

Viele Grüße

Ralf Krämer
Fresienstr. 26
44289 Dortmund
Tel. 0231-3953843
Fax 0231-3953844

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Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: projekt oekonux.de


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