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Re: [ox] Die Anwendbarkeit der Wertkritik in der Informationsgesellschaft



Hi Christian,

wenn's um die Freie Software geht, kann ich wieder mitreden:

rhizom 00 schrieb:
Genausowenig steht die ?freie
Softwareentwicklung" ausserhalb der Wertproduktion, da eine Subsumtion unter
das Kapital wie bei Modzilla letzten Endes innerhalb der kapitalistischen
Produktionsweise immer gegeben sein wird.

Mozilla (ohne d) ist _keine_ Freie Software i.S.d.FSF. Die Mozilla
Public License (MPL) ist gerade der Versuch das Freie
Softwareentwicklung-Modell mit der Verwertungsoption zu vereinen -
ein Ding der Unmöglichkeit, wie ich mehrfach ausführte (Widerspruch
zwischen Selbstentfaltung und Selbstverwertung). Siehe z.B.
http://www.opentheory.org/proj/linux-wertlos.

Die ?freien"
SoftwareentwicklerInnen werden somit zu den IdiotInnen der Ware und des
Werts.

Diese Gefahr besteht durchaus, aber nicht aus prinzipiellen Gründen,
sondern weil sie subjektiv nicht blicken, was sie da objektiv tun...

Diese ?Freiheit" unterstellt Entkopplung von kapitalistischen
Verwertungszusammenhaengen.

... nämlich sich von den Verwertungszusammenhängen _partiell_ zu
entkoppeln. Die partielle Entkopplung geht nur, weil die Geldseite
anderweitig individuell geregelt wird.

Dies ist aber innerhalb des Kapitalismus nicht
oder nur aeusserst beschraenkt moeglich.

Ja, aber möglich und damit Keimform der Überwindung.

Daher erscheint auch eine
oekonomische Emanzipationsbewegung, die ihren Ausgangspunkt im Kapitalismus
nimmt, als illusorisch, da innerhalb dieser Gesellschaftsform der Tauschwert
nicht aufgehoben werden kann.

Innerhalb nicht - _völlige_ Zustimmung und allen Reformüberwindern
hinter die Ohren geschrieben - aber das ist doch auch gar nicht das
Ziel. Das Ziel muss sein den Wert mit samt dem Kapitalismus
aufzuheben - alles andere ist doch wirklich witzlos. Und der Anfang,
die Keimform eines qualitativen Entwicklungsschritts liegt _immer_
im Alten. Das muss so sein, anderenfalls könntest du Entwicklung
überhaupt nicht mehr erklären.

Daher sehe ich einen Primat der politischen
Emanzipation.

"Politik" gehört zu den Kategorien des Kapitalismus. Mit deinen
Worten kann innerhalb dieser Gesellschaftsform die "Politik" mit
"Politik" nicht aufgehoben werden. Willst Du den ganzen alten
Scheiss nur "politisch" anders steuern?

Ciao,
Stefan

-- 
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