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Vorhersagen ueber GPL-Gesellschaft (was: Re: [ox] GPL-Gesellschaft kapitalismuskompatibel?)



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Hi alle!

2 days ago Bernd wrote:
On Fri, 2 Jun 2000, Henrik Motakef wrote:
Ich meinte, dass man _heute_ nur schwer irgendwelche
"Bewegungsgesetze" oder ähnliches vorausbestimmen kann, da gerade die
"Naturgesetzlichkeit" der sich genenüber den Menschen verselbstständigten
Verhältnisse abgeschafft werden soll.

Richtig. Bei Marx heißt so etwas dann Eintreten in die Geschichte wenn
ich nicht irre - klingt anders als Ende der Geschichte ;-) .

Also eher: Man kann nicht
vorhersagen, was in einer freien Gesellschaft passiert.

Dem würde ich zustimmen - schon wegen des Bifurkationspunkts.

Man kann schon einige Vorhersagen machen was eine GPL-Gesellschaft
von ein Kaptialistischen oder Feudalen trennen wird.

Auch dem würde ich zustimmen - verwirrt ;-) ? Ich sage mal so: Details
gehen sicher nicht - wozu auch? - grobe Richtungen gehen schon.

Klassisch würde ich sagen: Die Herrschaft über Menschen muß durch die
Verwaltung von Sachen abgelöst werden - das ist sicher ein erheblicher
Unterschied und wenn wir das Lustprinzip als Basis betrachten, dann
ist es mit der Herrschaft jedenfalls nicht mehr weit her :-) .

Im Verhaeltnis zur Markwirtschaft, wo Waren ausgetauscht werden und der
Produzent das alleinige Ziel hat diese loszuwerden, egal wie schlecht
und umweltschaedlich sie sind - es sei den er erwartet einen schlechten
Ruf und damit Profiteinbussen durch solche Maengel - _muessen_ in einer 
freien Gesellschaft der Austausch anders vonstatten gehen:
Er wir dem von Nachbarn, Freunden, Familien aehnlicher.

Skepsis. Stefan Mz.(?) hat mal darauf hingewiesen, daß der
Kapitalismus mit seinen anonymisierten Austauschbeziehungen auch das
Leben erleichtert, weil es eben nicht mehr notwendig ist, die
personalen Beziehungen, die auch die Basis der von dir erwähnten
Verhältnisse bilden, zu berücksichtigen. Das scheint mir etwas, was
wir bewahren sollten.

BTW: Wir sollten vielleicht versuchen, das Wort "Austausch" zu
vermeiden, da es darum nicht gehen kann. "Verteilung" wäre vielleicht
das Richtige.

Dies zeichnet 
sich schon sehr gut in der freine Software ab.    

Da ist es eben auch nicht so, daß du eine personale Beziehung zur
ProduzentIn haben mußt. Das halte ich für wichtig und ebenfalls einen
Schritt über alle Formen hinaus, die mir bisher bekannt sind.

Und mit diesem Wandel in der Oekonomie wir auch die Kultur
sich almaehlich in dieselbe Richtung aendern.

Was die personalen Bindungen halt nebenbei miterledigt haben -
behaupte ich mal - ist ein Verantwortungsgeflecht aufzubauen. Da sehe
ich momentan nur wenig Analoges. Im Kapitalismus ist die Verantwortung
quasi in die endliche Geldmenge eingebaut, die den Einzelnen zur
Verfügung steht.

Der Grund dafuer liegt in der fundamentalen Tatsache, dass heute die
Utopie ihren Charakter hin zur Wissenschaft veraendert.     

Das hat du aber schön gesagt :-) .


						Mit li(e)bertären Grüßen

						Stefan

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